Rund um das Derneburger Schloss.
Der Laves-Kulturpfad ist ein zweieinhalb Kilometer langer Spaziergang im ehemaligen Landschaftspark des Schlosses Derneburg. Derneburg liegt im Nettetal im niedersächsischen Vorland des Harzes. Das Schloss selbst ist in Privatbesitz und nicht zu besichtigen. Der amerikanische Kunstsammler Andrew Hall hat das ganze Anwesen aufgekauft und öffnet es für gelegentliche Ausstellungen. Vom Garten ist nicht mehr viel zu sehen, aber auf dem sehr interessanten Laves-Kulturpfad gibt es spannende Reste zu entdecken. Und eine Menge schöne Natur gibt’s obendrein.
Kurze Geschichte von Schloss Derneburg
Ursprünglich und bis Anfang des 19. Jahrhunderts war Schloss Derneburg ein Kloster. Während des Wiener Kongresses schenkte der englische König es dem Grafen Ernst zu Münster. Der wandelte es in ein repräsentatives Schloss um. In den 1970er Jahren kaufte es der Künstler Georg Baselitz. Im Jahr 2006 erwarb es dann der jetzige Eigentümer, der Kunstsammler Andrew Hall. Er nutzt es immer wieder einmal, um seine riesige Kunstsammlung auszustellen.
Woher der Laves-Kulturpfad seinen Namen hat
Doch das Spannende hier ist weniger das Schloss selbst. Vielmehr ist es der Laves-Kulturpfad durch den ehemaligen englischen Landschaftsgarten. Benannt ist der Wanderweg nach dem Architekten Georg Ludwig Friedrich Laves. Der hat im 19. Jahrhundert nicht nur Aufträge aus Adelshäusern durchgeführt, sondern hat auch sehr viel für die nahe Stadt Hannover gearbeitet und sich so einen Namen in der Region gemacht. Beim Spaziergang kommt man zum Beispiel an eine Brücke über das Flüsschen Nette, die er ursprünglich erbaut hat. Allerdings geht man an dieser Stelle heute über einen Nachbau von 1992.
Was macht ein griechischer Tempel hier?
Während der Wanderung auf dem Laves-Kulturpfad kommst Du an einigen interessanten Überresten aus fürstlichen Zeiten vorbei. Da wäre zum Beispiel ein kleiner griechischerTempel. Auch den erbaute Laves im Jahr 1827 im Auftrag des Grafen zu Münster. Zu dieser Zeit verehrte man die Griechen sehr, was denn wohl auch der Grund für diesen klassizistischen Bau gewesen sein dürfte. Jedenfalls steht er bis heute auf dem Donnerberg. Früher konnte man von hier oben aus die Schlossanlage überblicken. Heute ist alles komplett zugewachsen. Aber auch der herbstliche Wald drumherum ist durchaus reizvoll.
Ein Hauch Ägypten auf dem Laves-Kulturpfad
Ein Stückchen weiter kommst Du zum pyramidenförmigen Mausoleum der Fürstenfamilie. Es liegt in einer kleinen Senke. Ein eigenartiger moosbewachsener und verwunschener Ort. Etwas über elf Meter hoch ist die Derneburger Pyramide. In ihr und um sie herum sind die Familienmitglieder des Fürsten zu Münster bestattet. Alles ist hier abgeriegelt, aber man hat von außen einen guten Blick darauf.
…und jede Menge Natur…
Der Spaziergang auf dem Laves-Kulturpfad hat außer Kultur aber auch jede Menge schöne Natur zu bieten. Er führt teilweise am Ufer des Flüsschens Nette entlang. Und irgendwann taucht dann der sehr schöne ruhige Mariensee vor Dir auf. Ein idealer Ort für eine kleine Rast. Oder auch zum Vögel beobachten oder zum Fotografieren. Während ich dort saß, habe ich jede Menge Wasservögel gesehen. Ein Teleobjektiv hatte ich nicht dabei, aber ich glaube, es hätte sich vielleicht gelohnt, eins mitzuschleppen. Außer dem Mariensee gibt es auf der Strecke auch noch mehrere Teiche. Sie alle wurden ursprünglich mal für den Schlossgarten angelegt.
Auf dem Weg kommst Du noch an diversen anderen sehenswerten kleinen Stationen vorbei. Alte Fischerhäuser, ein hübsches altes Bootshaus oder ein ehemaliges Elektrizitätswerk liegen auf der Strecke. Es gibt unterwegs einige Infotafeln. Und weil man sich das alles natürlich sehr gerne anschaut, ist man auf den 2,5 Kilometern eine ganze Weile unterwegs. Normalerweise kann man sich dann am Start- und Endpunkt des Weges im Glashaus am Schloss stärken. Das beliebte Café war allerdings gerade wegen Renovierung geschlossen. Trotzdem: Für mich war der Spaziergang auf dem Laves-Kulturpfad ein tolles Erlebnis. Ich hatte vorher nie davon gehört du war wirklich überrascht. Ich liebe solche kleinen Überraschungen, wenn ich unterwegs bin.
Ich liebe auch Spaziergänge, bei denen sich wie hier Kultur und Natur gut ergänzen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Ausflug nach Frankfurt in ein Viertel mit spannender Architektur und viel Natur?
Liebe Renate,
wenn ich mir die Bilder genauer betrachtet hast du ja fast eine kleine Weltreise veranstaltet.
Griechische Tempel, Pyramiden und wer weiß was Du noch entdeckt hast ohne es bildlich festzuhalten.
Es zeigt auch mal wieder, wie schön der Herbst ist.
Liebe Grüße, Katja
Ja, es war ein erstaunlicher Spaziergang. Hat mir richtig gut gefallen.
Liebe Renate,
vom Laves-Kulturpfad habe ich schon was gehört, aber obwohl wir auch in Niedersachsen leben, war ich noch nie dort. Eigentlich schade, denn das ist ja wirklich ein magischer Ort, wo es viel zu entdecken gibt. Spannend finde ich ja, dass sich die Familienmitglieder des Fürsten zu Münster eine Pyramide als Bestattungs“ort“ gewählt haben.
Liebe Grüße
Mo
Ja, das fand ich auch. Vielleicht war ein bisschen Größenwahn im Spiel? Könnte ich mir gut vorstellen…
Oh da war ich echt überrascht, über einen griechischen Tempel und eine Pyramide zu stolpern! Die beiden Bauwerke hätte ich dort nicht erwartet, aber das macht den Kulturpfad umso spannender für mich! Mal wieder ein Ort, den ich nicht kannte und den ich durch dich kennengelernt habe!
Liebe Grüße
Jana
Das freut mich! Für mich war es auch neu, und ich war ebenso überrascht wie Du.:-)
Was für tolle Bilder. Ich liebe Spaziergänge, besonders wenn es auch etwas zum Entdecken gibt. Deine Fotographie rund um das Derneburger Schloss sind traumhaft, danke fürs Teilhaben. Liebe Grüße Claudia
Freut mich sehr, liebe Claudia, dass die Bilder Dir gefallen. Das war auch echt ein wunderschöner Spaziergang.