Traben-Trarbach gehört zu den touristischen Hotspots an der Mosel. Es ist im Sommer reichlich überlaufen. Das ist sicher nicht jedermanns Sache. Aber mit dem Buddha-Museum Traben-Trarbach hat die Stadt etwas wirklich richtig Tolles zu bieten. Außerdem gibt’s sehr viel wunderschöne Jugendstil-Architektur zu sehen. Traben-Trarbach ist anders. Aber gerade deshalb war es mir trotz Rummel einen Besuch wert.
Per Schiff nach Traben-Trarbach
Von Alf aus bin ich mit dem Schiff nach Traben-Trarbach gefahren. Deshalb war schon die Hinfahrt hinreißend schön. Und bei einem Gläschen Riesling zum Frühschoppen habe ich sie so richtig genossen. Ich sag’s, wie’s ist: Kleinere Orte wie Beilstein, Zell oder besonders Pünderich haben mir besser gefallen als Traben-Trarbach. Es ist mir zu voll. Doch allein wegen des wirklich außergewöhnlichen Buddha-Museums ist es auf jeden Fall eine Reise wert. Und wer Jugendstil mag, der ist hier ebenfalls goldrichtig.
Das Buddha-Museum Traben-Trarbach
Das Buddha-Museum präsentiert sich in tollem Jugendstil-Rahmen. Es ist in der ehemaligen Weinkellerei Kayser direkt am Moselufer im Stadtteil Trarbach zu Hause. Sagenhafte 2000 total unterschiedliche Buddha-Figuren und jede Menge andere buddhistische Kunst bekommst Du hier zu sehen. Ein wirklich toller Ort, auch wegen einer wunderschönen Dachterrasse, die dank ihrer schönen Gestaltung und wegen des tollen Ausblicks zum Verweilen einlädt.
Das Buddha-Museum Traben-Trarbach ist dem Sammler Wolfgang Preuß zu verdanken, der jahrzehntelang Buddhas aus verschiedenen Materialien, Orten, Größen und Zeiten zusammentrug. Sie stammen aus Laos, Kambodscha, Indien, China, Burma, Thailand oder Japan. Es gibt also wahrlich viel zu entdecken auf den 4000 Quadratmetern des Buddha-Museums Traben-Trarbach.
Die Handgesten der Buddhas
Zum Beispiel kannst Du hier die verschiedenen, immer wiederkehrenden Handgesten der Buddhas kennen lernen: Wenn der rechte Arm auf dem rechten Bein liegt, die Hand nach unten weist und die linke Hand nach oben geöffnet im Schoß liegt, dann heißt das: Der Buddha ruft die Erdgöttin als Zeugin an dafür, dass er allen irdischen Versuchungen widerstanden hat. Wenn beide Handflächen übereinander im Schoß liegen und nach oben weisen, ist das die Handhaltung der Meditation. Wenn Daumen und Zeigefinger der rechten Hand ein Rad bilden, dann setzt der Buddha das Rad der Lehre in Gang. Hebt der Buddha die rechte Hand und winkt quasi dem Betrachter zu, dann ist das eine Ermutigung, näher zu treten. Diese und noch einige andere Handgesten des Buddha sind hier an vielen Beispielen zu sehen.
Ich bin absolut kein religiöser Mensch, aber ich bin neugierig und lese gern. Und deshalb war für mich auch der zum Museum gehörende Buchladen eine wahre Fundgrube. Hier gibt’s tolle Bücher über den Buddhismus. Ich habe eine ganze Weile geschmökert und mich mit interessantem Lesestoff versorgt.
Jugendstil in Traben-Trarbach
Weil mir Jugendstil-Architektur gefällt, habe ich mich dann in Traben-Trarbach noch auf die Suche nach anderen schönen Häusern gemacht. Dabei wird man schnell fündig. Da ist zum Beispiel das wunderschöne Hotel Bellevue mit einem Erker, der an eine Sektflasche erinnert. Der Architekt Bruno Möhring baute es ganz zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Kurz danach war Jugendstil komplett out, und die Gäste drohten auszubleiben. Trotzdem wurden zum Glück keine überstürzten Veränderungen vorgenommen. Bis heute ist die wunderschöne Jugendstil-Fassade erhalten geblieben. Toller Anblick!
Es gibt in Traben-Trarbach außerdem einige wirklich beeindruckend schicke, riesige Jugendstilvillen. Die Villa Nollen zum Beispiel in unmittelbarer Nähe des Hotels am Moselufer von Traben erinnert an eine Pagode. Auch diese Villa stammt vom Architekten Bruno Möhring. Im Sommer gibt’s in Traben-Trarbach an jedem ersten Sonntag im Monat übrigens Jugendstil-Führungen. Die Tourist Information ist dafür die richtige Anlaufstelle.
Wie gesagt: Traben-Trarbach ist ein Touristenmagnet, der mir wegen des allzu heftigen Rummels nicht wirklich gefällt. Aber wegen der Buddhas und wegen des Jugendstils ist die Stadt für mich trotzdem sehr sehenswert gewesen. Und die Schifffahrt zurück nach Alf war natürlich danach auch wunderschön. Daumen hoch für Traben-Trarbach!