Portugal

Per Seilbahn zum Monte Palace Garden in Funchal

Renate Kraft

Renate Kraft

Himmelfahrt ins tropische Paradies auf Madeira.

Der Monte Palace Garden in Funchal auf Madeira behauptet von sich selbst, einer der schönsten botanischen Gärten der Welt zu sein. Ich besuche solche Gärten sehr gerne und habe schon so einige gesehen. Ich muss sagen, die Behauptung ist nicht falsch. Der Garten ist einfach toll. Und die Fahrt hinauf von der Altstadt Funchals in den Stadtteil Monte mit der Seilbahn ist ganz alleine schon ein Erlebnis.

Per Seilbahn hoch nach Monte

Seilbahn nach Monte


Die Seilbahnfahrt startet auf Meereshöhe und überwindet 560 Höhenmeter. Du schwebst eine Viertelstunde lang hoch über den Dächern von Funchal bergauf. Wunderbar! Die Seilbahn öffnet morgens um neun Uhr. Es ist auf jeden Fall eine gute Idee, relativ früh dort zu sein. Denn im Tagesverlauf können sich hier schon mal lange Schlangen bilden. Vor allem wenn die Reisenden von einem der großen Kreuzfahrtschiffe sich über die Stadt ergießen. Ganz billig ist der Spaß nicht. 12,50 Euro kostet die einfache Fahrt. Für Berg- und Talfahrt sind 18 Euro fällig (Stand April 2023).

Von der Gondel in den tropischen Garten


Wenn Du oben aussteigst, bist Du schon unmittelbar am Eingang des Monte Palace Tropical Garden. Hier wirst Du gleich nochmal zur Kasse gebeten und zahlst 12,50 Euro Eintritt. Inklusive ist dabei ein Gläschen Madeirawein, den Du Dir später ganz unten im Park in einem Café abholen kannst. Ganz unten heißt, Du startest oben bei der Seilbahnstation und gehst dann ganz gemächlich immer tiefer in den Park hinein. Der liegt natürlich am steilen Hang, aber die Wege sind alle bestens. Also alles ganz einfach. Bis auf die Tatsache, dass Du hinterher auch wieder rauf musst.:-)

Entstehung des Monte Palace Garden auf Madeira


Eigentlich ist der Monte Palace Garden ein alter Hotelgarten. Er gehörte früher zum mondänen Hotel Monte Palace. Das Hotel war längst geschlossen und der Garten total verwildert, als Joe Berardo das ganze Terrain kaufte und in den 1980er Jahren wieder aufpäppelte. Joe Berardo ist ein ganz bunter Vogel – steinreicher Kunstmäzen, der als Türsteher und Gemüseverkäufer angefangen hat. Er ging von Madeira in die weite Welt bis nach Südafrika und soll angeblich beim Gold schürfen reich geworden sein, bevor er in seine Heimat zurückkehrte. Inzwischen hat die Finanzkrise einen großen Teil seines Vermögens dahingerafft.

Was gibt’s zu sehen im Monte Palace Garden?

Aber man merkt dem Garten an, dass ihn ein Kunstliebhaber geschaffen hat. Es ist ein Museum integriert, indem es allerhand Exotisches zu bestaunen gibt, zum Beispiel Skulpturen aus Zimbabwe und eine Menge Kunstwerke. Alles Teil der Sammlung von Joe Berardo. Der Mann hat so ziemlich alles gesammelt. Das ist nicht zu übersehen.

Monte Palace Garden


Wenn Du den Hauptweg hinunter in den Garten gehst, dann kommst Du an einer tollen Kachelgalerie vorbei. Sie stellt die portugiesische Geschichte dar. Die Fliesen stammen von dem argentinischen Künstler Alberto Cedrón. Aber portugiesische Azulejos gibt es natürlich auch in allen möglichen Formen und Farben.

großer Teich im Monte Palace Garden


Unter riesigen alten Lorbeerbäumen findest Du auf dem Weg nach unten einen großen orientalischen Garten oder einen Koifischteich, der von Azaleen umgeben ist. Und dann kommt man ganz automatisch zum großen Schwanenteich mit dem alten Hotelgebäude. Leider ist das Hotel selbst nicht zu besichtigen. Ein Stück weiter kommt dann endlich das Café, wo Du Dir den Madeirawein schmecken lassen kannst. Schließlich musst Du Dich stärken für den Rückweg zum Ausgang. Aber das macht hier auf jeden Fall Spaß, denn Du hast einen tollen Blick über die Stadt Funchal.

altes Hotel im Monte Palace Garden


Hoch zur Igreja de Nossa Senhora

Bevor Du dorthin zurückkehrst, würde ich Dir noch einen kleinen Rundgang empfehlen. Und noch eine kleine Kletterpartie. Denn es gibt eine sehr steile Treppe hinauf zur Kirche, der Igreja de Nossa Senhora do Monte. Hier liegt Karl I. begraben, der letzte Kaiser der Donaumonarchie. Er starb 1922 im Exil auf Madeira an Lungenentzündung. Eine kleine Ausstellung erinnert an diese Zeit.


Und dann zurück ins Tal

Irgendwann wird es Zeit, an die Rückfahrt in die Stadt zu denken. Du kannst natürlich auch zu Fuß gehen. Es geht schließlich nur bergab. Aber es ist trotzdem ganz schön weit. Bei Touristen sehr beliebt ist deshalb die Fahrt abwärts mit dem Korbschlitten. Zwei „Carreiros“ mit Strohhüten lenken den Schlitten. Aber es ist ein recht teures Vergnügen und kostet mindestens 25 Euro, wenn Du alleine fährst. Und Trinkgeld kommt natürlich dazu. Und Schlange stehen, jedenfalls zu Stoßzeiten am Nachmittag. Ich bin lieber mit der Gondel wieder runtergefahren, denn die Fahrt bergauf war einfach zu schön.

Nach diesem etwas schweißtreibenden Ausflug in Funchals Stadtteil Monte und den Monte Palace Garden wird es Zeit für eine Erfrischung. Die beste Erfrischung, die ich auf Madeira kenne, ist ein Bad in den Lavapools von Porto Moniz.

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