Von Reihern und Mondlandschaften.

Ein Ausflug an den Stadtrand von Braunschweig lohnt sich ganz besonders im späten Herbst. Denn dann wird das Wasser der Riddagshäuser Teiche zum Abfischen abgelassen. Im dann sehr seichten Wasser kannst Du bestens Wasservögel fotografieren. Vor allem Grau- und Silberreiher kommen Deinem Sucher sehr nah. Aber auch die entstehende Mondlandschaft der fast leeren Teiche hat einen besonderen Reiz. Wenn Du gerne in der Natur fotografierst, dann wirst Du großen Spaß daran haben, hier einen Tag zu verbringen.

Naturschutzgebiet Riddagshäuser Teiche

Im Osten von Braunschweig bei dem kleinen Ort Riddagshausen findest Du die tolle Teichlandschaft. Auf mehr als 520 Hektar findest Du hier Natur pur. In dem Naturschutzgebiet gibt es ausgedehnte Teich- und Röhrichtflächen, aber auch Wiesen, Weiden und Laubwälder. Die Riddagshäuser Teiche sind zu jeder Jahreszeit ein sehr beliebtes Naherholungsgebiet. Deshalb kann es am Wochenende durchaus auch mal ein bisschen voll werden. Wenn Du also die Gelegenheit hast, dann ist ein Wochentag sicher die bessere Wahl für Deinen Besuch. Aber auch samstags und sonntags geht es einigermaßen ruhig zu, weil das Gebiet unter Naturschutz steht. Lärm ist deshalb natürlich verboten. Und Du darfst die Wege nicht verlassen.

Bizarre Landschaft

Übrigens ist der Ort Riddagshausen auch abseits der Teiche recht hübsch. Es gibt ein altes Zisterzienser-Kloster, viel Fachwerk und Kopfsteinpflaster sowie nette Cafés. Aber deswegen bin ich nicht hingefahren. Ich war vor allem gespannt auf die bizarre Landschaft, die durch das Ablassen des Wassers in den Teichen entsteht. Mich erinnert das ein bisschen ans Wattenmeer. Die Strukturen im seichten Wasser sind sehr reizvoll. Und mit sinkendem Wasserspiegel schauen auch immer mehr Baumwurzeln heraus. Tolle Fotomotive.

Fotoausrüstung für die Riddagshäuser Teiche

Vor allem aber sind es die Wasservögel, die das Fotografenherz hier lachen lassen. Ich bin keine Tierfotografin, auch wenn es mir hin und wieder viel Freude macht, Vögel zu fotografieren. Hier findest Du beste Bedingungen vor, auch wenn Du kein Profi bist. Eine mittlere Telebrennweite von etwa 200-300 mm reicht völlig aus. Kaputtschleppen musst Du Dich also nicht. Ein bisschen Tele muss allerdings sein, denn wie gesagt ist es nicht erlaubt, die Wege zu verlassen. Das wäre sowieso keine gute Idee, weil Du ganz schnell einsinken würdest im Schlick der Teiche. Aber es gibt genug schöne Wege hier. Geh spazieren oder lass Dich an einer schönen Stelle nieder und beobachte!

Tierfotografie braucht Zeit. Du musst Dir die Mühe machen, die Tierchen zu beobachten. Erst wenn Du weißt, wie sie sich bewegen und was sie so machen den lieben, langen Tag, wirst Du zu coolen Tierfotos kommen. An den Riddagshäuser Teichen gibt es jede Menge Wasservögel. Am aussichtsreichsten ist es, wenn Du Dich auf die Reiher konzentrierst. Sie beim Fischen zu beobachten, macht hier einen Höllenspaß. Durch das seichte Wasser ergeben sich an windstillen Tagen herrliche Spiegelungen. Ich war begeistert von diesem Schauspiel.

Irgendwann wird Dein Magen knurren. Das bleibt nicht aus. Nun kannst Du das Teichgebiet verlassen und irgendwo einkehren. Ist alles nicht weit und ist auch alles fein. Viel besser fand ich allerdings die Idee, dem Fischhaus zwischen Mittelteich und Schapenbruchteich einen Besuch abzustatten. Dort kannst Du herrlichen frisch geräucherten Fisch aus den Teichen kaufen und direkt vor Ort verzehren. Ein wunderbarer Genuss.

In der Gegend gibt es noch so viele schöne Ausflugsziele. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Abstecher in die wunderbare kleine Stadt Celle? Oder im Sommer vielleicht mit einem entspannten Badetag am Allersee in Wolfsburg?