Urgemütliche Perle in Niedersachsen.

Celle war bisher ein weißer Fleck auf meiner Landkarte. Das wollte ich unbedingt ändern. Und weil ich einige Tage zwischen Wolfsburg und Braunschweig unterwegs war, bin ich trotz der etwas weiten Anfahrt kurz entschlossen hingefahren. Diese Entscheidung war goldrichtig, denn Celle gehört zu den schönsten Städten, die ich in Deutschland kenne.

Parken in Celle

Für die wunderschöne kleine Stadt Celle solltest Du unbedingt ausreichend Zeit einplanen, denn es gibt ungeheuer viel zu entdecken. Deshalb lohnt es sich, nach einem Gratis-Parkplatz zu suchen. Das ist nicht ganz einfach. Rund um die Altstadt hast Du keine Chance. Deshalb solltest Du etwas außerhalb parken und einen kleinen Spaziergang in Kauf nehmen. Ich habe jetzt nicht vor, hier alle Sehenswürdigkeiten aufzuzählen. Dafür gibt’s Reiseführer. Nur einige wenige, die mir besonders gut gefallen haben, möchte ich erwähnen. Und stattdessen erzähle ich Dir lieber von der einen oder anderen kleinen Perle, die ich bei meinem Stadtrundgang entdeckt habe.

Das Schloss in Celle

Da wäre zuerst mal das Schloss. Es ist das größte seiner Art in der südlichen Lüneburger Heide. Hier residierten die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, nachdem sie 1378 ihren Sitz von Lüneburg hierher verlegt hatten. Toll ist ein Spaziergang durch den Schlosspark. Das Schloss selbst kannst Du im Rahmen einer Führung besichtigen. Im Schloss gibt es auch ein kleines Theater. Die Vorführungen hier sollen sehr schön sein. Das hebe ich mir für meinen nächsten Besuch auf.

Der Französische Garten

Toll ist auch der Französische Garten im Süden der Altstadt. Er heißt, wie er heißt, weil die französischen Gärtner Perronet und Dahuron ihn ab 1670 angelegt haben. Hier gibt es eine eindrucksvolle doppelte Lindenallee zu sehen und einen sehr schönen kreisrunden Teich mit Wasserfontäne. Ein schöner Ort zum Entspannen inmitten des altstädtischen Trubels.

Die Altstadt von Celle

Und dann ist da natürlich die toll erhaltene Altstadt mit ihren wunderschönen Fachwerkhäusern. Hier findest Du noch viele weitere Sehenswürdigkeiten auf engstem Raum. Am meisten Spaß macht aber nicht das Abklappern von geschichtsträchtigen Gebäuden. In der Altstadt kannst Du Dich ganz wunderbar treiben lassen und auf Deine ganz eigene kleine Entdeckungsreise gehen. Denn zu entdecken gibt es hier unendlich viel. Ganz bestimmt nicht zuletzt auf kulinarischem Gebiet…

Celler Spezialitäten

Da wäre zum Beispiel Thaers Wirtshaus, benannt nach einem berühmten Celler Gärtner. Hier kannst Du eine bekannte Celler Spezialität probieren, die rohe Roulade. Hier heißt das köstliche Gericht Celler Löwenmahlzeit. Es ist eine vom Roastbeef gedrehte und mit Speck, Zwiebeln, Senf und Gurke gefüllte Roulade. Sehr originell und ziemlich lecker. Dazu schmeckt das Thaers Bräu, ein süffiges naturbelassenes Pils. Das Wirtshaus ist aber nur eine von unzähligen Möglichkeiten zur Einkehr in der Celler Altstadt.
Und wenn Du etwas zuviel geschlemmt haben solltest, dann solltest Du vielleicht mal einen Alten Provisor trinken. Das ist ein seit 1910 in Celle hergestellter richtig kräftiger Kräuterlikör. Früher gab es den in der Ratsapotheke in Celle, denn er ist natürlich Medizin. Die Ratsapotheke gibt’s seit 2014 nicht mehr. Aber die Dame, die dort für die Herstellung verantwortlich war, bietet das leckere Getränk jetzt in ihrem eigenen Laden in derAltstadt an. Der Laden heißt wie das Getränk und ist auch ansonsten eine sehr originelle Fundgrube. Und gleich nebenan gibt’s auch diverse kulinarische Provisor-Spezialitäten. Unbedingt zu empfehlen!

Genauso wie Marchelle, der kleine Marktplatz in der Mauernstraße. Hier gibt’s kulinarische Spezialitäten von ausgewählten Herstellern. Vieles, was Du sonst nicht so leicht finden kannst. Und nur das, was den Eigentümer selbst wirklich überzeugt. Es ist ein kleines, überschaubares Sortiment. Und es ist ausdrücklich erwünscht, dass Du probierst. Also lass Dich ein Weilchen nieder und genieße!
Genieße die leckeren Sachen und genieße die wunderschöne Stadt Celle, die mich wirklich sehr angenehm überrascht hat. Celle ist eine Reise wert – da gibt’s keine zwei Meinungen. Genauso übrigens wie Hannover. Hier geht es zu meinen Lieblingsplätzen in der Landeshauptstadt.