Die Algarve an der Grenze zu Spanien.
Wer es ruhig und beschaulich mag, der ist im Osten der Algarve, an der Grenze zum Nachbarland Spanien, gut aufgehoben. In Vila Real de San Antonio ist touristisch nicht viel los. Abgesehen natürlich von den über die Grenze kommenden Spaniern, die der günstigen Preise wegen gerne auf einen Einkaufsbummel vorbeischauen.
Lage ganz im Osten der Algarve
Im Winter ist es eigentlich kein Thema. Überall an der Algarve ist es dann ruhig. Überfüllte Strände gibt es im Winter hier nicht. Natürlich auch kein Badewetter. Aber einen angenehm milden und oft genug auch sonnigen Winter gibt es schon. Ich habe den Ausflug ganz in den Osten trotzdem gemacht, weil ich einfach neugierig war auf diese eher selten besuchte östliche Ecke der Algarve in und um Villa Real de San Antonio.
Vila Real de San Antonio ist ein gemütliches Städtchen am Grenzfluss Guardiana und hat so ungefähr 10.000 Einwohner. Die Zeiten, als Portugiesen und Spanier sich nicht riechen konnten, sind längst vorbei. Auch wenn man auch heute noch den einen oder anderen bösen Witz über den jeweiligen Nachbarn zu hören bekommt. Aber das ist ja zwischen Kölnern und Düsseldorfern auch nicht anders und gehört irgendwie dazu. Heute jedenfalls kommen die Spanier sehr gerne hierher. Sie kommen mit der Fähre aus dem spanischen Ort Ayamonte über den Fluss. Seit den 1990er Jahren gibt es aber auch eine große Autobahnbrücke, die es unkomplizierter macht.
Seele baumeln lassen in Vila Real de San Antonio
Das Städtchen liegt wunderschön an der Mündung des Flusses Guardiana. Vom Flussufer aus hast Du einen herrlichen Blick hinüber ins spanische Andalusien. Es gibt am Fluss entlang eine wunderschöne breite Promenade, die Du unbedingt entlang spazieren solltest. Hier gibt es natürlich jede Menge Bötchen zu gucken. Und es ist schön, sich ein Weilchen an einem der Kioscos niederzulassen und einen von diesen kleinen Kaffees zu trinken, die wie eine Zündkerze wirken. Jedenfalls bei mir.:-)
Falls Dir das zu langweilig ist, kannst Du auch eine Bootsfahrt auf dem Fluss unternehmen oder ins benachbarte Monte Gordo fahren. Das ist ein typischer Touristenort. Es gibt tolle Strände, aber ansonsten ist es eine eher künstliche Touristenretorte, wie es sie an der Algarve überall reichlich gibt. Aber es gibt eben auch andere Orte. Und das sind die, die die Algarve für mich besonders attraktiv machen. Neben den herrlichen Stränden natürlich. Es gibt für meinen Geschmack kaum irgendwo so herrliche Strände wie gerade hier an der Alarve.
Zentraler Platz Marques de Pombal
Keiner davon ist direkt in Villa Real de San Antonio. Und doch ist der Ort einen Abstecher mehr als wert. Wenn Du die Promenade mit einigen herrlichen Jugendstilbauten, die auf Restaurierung warten, erkundet hast, solltest Du unbedingt noch in die Innenstadt eintauchen. Die ist schachbrettartig um den zentralen Platz Marques de Pombal angeordnet. Der Platz ist riesig und wirkt auch so, wenn er nicht wie bei meinem Besuch mit alter Weihnachtsdeko und geschlossenen Marktständen vollgerümpelt ist.
Von hier aus gehen die kleinen Einkaufsstraßen in alle Richtungen ab. Es dominieren eindeutig die Geschäfte für Haushaltswaren aller Art. Anscheinend ist das genau das, was die Spanier hier besonders gerne kaufen. Aber es gibt auch jede Menge wirklich sehr nette Kneipen und Cafés. Es macht ungeheuer viel Spaß, in dieser ruhigen Atmosphäre einen ausgiebigen Stadtbummel zu unternehmen.
In einem ehemaligen Marktgebäude befindet sich heute ein nettes kleines Kulturzentrum. Schau mal vorbei. Vielleicht hast Du Glück und es läuft gerade irgendeine nette Veranstaltung. Ansonsten kannst Du Dich aber auch einfach treiben lassen. Brauchst Du noch ein paar Handtücher oder Töpfe? Dann ist Villa Real de San Antonio Dein Shopping-Paradies. Aber keine Sorge, es gibt auch genügend andere Läden. Die östliche Ecke der Algarve gehört nicht zu den bekanntesten, für mich aber aber auf jeden Fall zu den gemütlichsten dieser wunderschönen Gegend. Noch besser hat mir Tavira gefallen. Zu meinem Lieblingsort an der Algarve ist es von hier aus nicht mehr weit.
Ich finde, unbekannte Orte können fast nie zu langweilig sein! Ich erkunde sie jedenfalls gern und freu mich über schöne Architektur und tolle Läden! Handtücher und Töpfe brauche ich aktuell zwar nicht, aber wenn sie so schön bunt sind wie die eine Hausfassade, dann könnte ich wohl nicht widerstehen 🙂
Liebe Grüße
Jana
Ich brauchte auch keine Handtücher und Töpfe, aber ein Stadtbummel mit einem kleinen Kaffee hier und da macht auf jeden Fall Spaß dort.
Ich bin gerade am überlegen, wohin wir dieses Jahr reisen könnten und da kommt dein Beitrag gerade richtig. Portugal finde ich schon länger interessant, war aber noch nie dort. Muss ich wirklich mal nachholen! Und unbekannte Orte zu entdecken, die nicht so touristisch überlaufen sind, mag ich besonders gerne. Villa Real de San Antonio merke ich mir auf jeden Fall mal, danke für den Tipp!
Liebe Grüße, Diana
Also, wenn Ihr zur wärmeren Jahreszeit an die Algarve wollt, dann ist diese Ecke sicher ein guter Tipp. Viele Orte sind dann nämlich knüppelvoll. Ich persönlich würde im Sommer jedenfalls nur ganz in den Osten fahren. Wäre mir sonst zu voll…
Liebe Renate,
Ich liebe die Algarve – ich bin ein großer Fan, muss allerdings gestehen, dass ich mich auch ins etwas trubeligere Lagos verliebt habe. Ich mag, dass es touristisch, aber nicht massentouristisch mit sooo vielen riesigen Anlagen wie beispielsweise in Albufeira ist. Vila Real de San Antonio sieht aber auch total schön und beschaulich aus, ich mag solche Altstädte sehr gerne. Im Osten der Algarve war ich bisher noch nie, vielleicht muss ich das beim nächsten Mal in Betracht ziehen.
Liebe Grüße von Miriam von Nordkap nach Südkap
Ja, Lagos ist toll, keine Frage. Ganz anders halt und am ganz anderen Ende der Algarve. Albufeira ist allerdings auch besser als sein Ruf. Ich hab da eine Woche gewohnt und fand es gar nicht schlecht. War aber auch mitten im Winter. Jedenfalls ist es eine gute Ausgangsbasis, um die ganze Gegend zu erkunden. LG Renate