Portugal

Streifzug durch das hübsche Olhão

Renate Kraft

Renate Kraft

Kleiner Irrgarten an der Algarve.

Das Städtchen Olhão liegt an der Algarve etwas östlich von Faro. Es ist deutlich weniger bekannt als die berühmte Nachbarstadt. Und doch ist es auf jeden Fall einen Besuch wert. Hier gibt es die für meinen Geschmack schönsten Markthallen weit und breit. Und die aus kleinen mehr oder weniger würfelförmigen Häuschen zusammengesetzte Altstadt hat eine wirklich schöne Atmosphäre zu bieten.

Olhãos Lage an der Lagune

an der Lagune


Trotz seiner Schönheit ist Olhão auch im Sommer nicht wirklich überlaufen. Erst recht nicht im Januar, als ich da war. Das liegt wohl vor allem daran, dass es hier keine Badestrände unmittelbar am Ort gibt. Olhão liegt nämlich an der Lagune Ria Formosa, die sich an der gesamten östlichen Algarve entlangzieht. Zum Baden musst Du mit einem Boot auf eine der vorgelagerten Inseln fahren. Dort findest Du dann natürlich herrliche Strände. Die Lagune schützt hier nicht nur das Ufer. Sie schützt auch den Ort davor, von Touristen aus aller Welt überrannt zu werden.

Fischerei in Olhão

im Fischmarkt


Wer nach Olhão hineinfährt, egal aus welcher Richtung, der kriegt vielleicht erst mal einen Schreck, denn die Stadtränder sind alles andere als schön. Hässliche Hochhäuser gibt es hier reichlich. Doch der erste Eindruck täuscht komplett. Der Kern der Stadt mit ihren etwas über 20.000 Einwohnern ist wunderschön.
Fisch und Salz sind die Stoffe, denen Olhão seinen Wohlstand zu verdanken hat. Früher lebten hier die Menschen vorwiegend in Hütten aus Holz und Schilf. Die kleinen würfelähnlichen Steinhäuschen, die heute das Stadtbild prägen, kamen erst im 19. Jahrhundert dazu. Gefangen und verarbeitet wurde hier sehr lange Thunfisch. Das ist heute eher selten geworden, weil es einfach nicht mehr genug Thunfisch gibt. Sehr lebendig geblieben ist aber die Fischerei nach Sardinen und die Herstellung von Konserven. Olhão ist heute der bedeutendste Ort für den Fischfang an der Algarve.

Die Markthallen von Olhão

Markthallen von außen


Entsprechend nimmt der Fischmarkt auch eine der beiden Markthallen des Ortes komplett ein. Hierher sollte man früh am Morgen kommen, denn am Nachmittag steht die Halle meist komplett leer. Reinschauen lohnt trotzdem, denn in der 1916 eröffneten Markthalle gibt es richtig schöne Kacheln an den Wänden. Jedenfalls nach meinem Geschmack.

Kacheln in der Fischmarkthalle


In der gleich aussehenden Nachbarhalle gibt es den ganzen Tag über quicklebendiges Marktleben. Das Angebot reicht von Obst und Gemüse über Käse und Fleisch bis hin zu Souvenirs. Und natürlich gibt`s rundherum nette Cafés und Kneipen in Hülle und Fülle. Die Markthallen liegen direkt an der Uferpromenade zur Lagune und sind nicht zu verfehlen. Ein Spaziergang entlang der Promenade macht nach dem Marktbummel auf jeden Fall Spaß.

in der Markthalle


Die Altstadt von Olhão

Und dann solltest Du auf jeden Fall noch in die Altstadt abtauchen. Die meist weißen würfel- oder kubenförmigen Häuschen sehen maurisch aus, sind sie aber nicht. Die Fischer haben sich die Bauweise lediglich im nördlichen Afrika abgeschaut und dann kopiert. Die Altstadt ist ein echter Irrgarten. Du läufst von einer hübschen Ecke zur anderen und hast Dich ruckzuck komplett verirrt. Aber das macht nichts, denn früher oder später landest Du ganz automatisch wieder an der Uferpromenade. Die Altstadt von Olhão ist wenig bis gar nicht touristisch. Trotzdem gibt es aber auch hier nette Ecken mit hübschen kleinen Läden und Cafés. Hier kannst Du jede Menge Zeit versenken. Ich jedenfalls wollte gar nicht mehr weg.

in der Altstadt


Schließlich bin ich dann doch weitergefahren. Schließlich gibt es an der Algarve noch so viel mehr zu entdecken. Aber natürlich auch anderswo. Apropos Markt: Es gibt da einen ziemlich tollen in Santanyi auf der Insel Mallorca im Nachbarland Spanien.

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2 Comments

  1. Olhao war mein Lieblingsort an der Algarve…
    Ich habe von da aus auch einen Ausflug nach Fuseta gemacht, auf den Spuren von Leander Lost – sehr lesenswerte Krimireihe.
    Liebe Grüße, Maria

    1. Mein Lieblingsort war Tavira, aber Olhao mochte ich auch. Danke für den Krimitipp. Gleich mal in der Bib schauen morgen. Übrigens eine gute Idee, auf den Spuren von guten Krimis zu reisen. Ich mache es meist andersrum und lese Krimis aus der Region, in der ich gerade reise. Aber vielleicht fahre ich im Sommer mal auf Wallanders Spuren nach Ystad… Mal schauen…
      Liebe Grüße, Renate

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