Schleswig-Holstein

Schöner ankommen in Plön

Renate Kraft

Renate Kraft

20 Gewässer und eine kleine Stadt.

Nach Plön mit der Bahn zu fahren, ist auf jeden Fall eine gute Idee. Ob aus Richtung Lübeck oder Kiel – die Ankunft in Plön ist traumhaft. Die Gleise und der Bahnhof liegen direkt am Großen Plöner See. Es ist ein bisschen wie im Märchen. Und das Städtchen hält, was die Ankunft verspricht. Ein Ausflug hierher in die Holsteinische Schweiz lohnt sich auf jeden Fall.

Kaiserlicher Bahnhof in Plön

Bahnhof in Plön


Zuerst siehst Du von Plön jede Menge Wasser. Und dann vielleicht das hübsche hölzerne Vordach des Bahnhofs. Das stammt noch vom Ende des 19. Jahrhunderts, als der Bahnhof eine Haltestelle eigens für die Kiddies von Kaiser Wilhelm II. war. Die nämlich machten ihre Ausbildung in Plön. Doch schauen wir uns den Ort mal näher an, an dem die kleinen Prinzen einst gelernt haben.

Rund um den Plöner Marktplatz

Nur ein paar Schritte vom Bahnhof entfernt liegt die Innenstadt. Ein guter erster Anlaufpunkt ist der Marktplatz, der sich dienstags und freitags morgens in ein sehr lebendiges gemütliches Wochenmarktfleckchen verwandelt. Hier lohnt ein Blick in die Nicolaikirche. Die ist nicht besonders alt, aber besonders hübsch. Mir hat das helle Tonnengewölbedach sehr gut gefallen. Und die Fenster leuchten bei Sonnenschein in allen Farben. Vom Markt aus kannst Du in beiden Richtungen durch die Fußgängerzone bummeln. Es gibt einige einladende Kneipen und Cafés. Ich habe sogar eins mit einem total süßen kleinen Hinterhof gesehen. Der war eine Einkehr auf jeden Fall wert.

Twietenbummel

Plöner Schloss


Wenn Du vom Markt aus bergauf gehst, ist es nicht weit bis zum Schlossberg. Auf dem Weg kommst Du zum Beispiel am klassizistischen Rathaus vorbei. Vielleicht hast Du auch Lust, durch die Twieten zu bummeln. Das sind schmale Gassen, die früher mal alle bis ganz nach unten zum See geführt haben. Sinn der Sache war, dass im Falle eines Brandes möglichst schnell Löschwasser herangeschafft werden konnte. Die strohbedeckten kleinen Häuschen waren natürlich immer brandgefährdet.

Das Plöner Schloss und drum herum

Blick vom Schloss auf den See


Auch wenn die gemütlichen Twieten Dich eine Weile aufhalten, bist Du zügig am weißen Plöner Schloss, das von so ziemlich überall zu sehen ist. Toller noch als das strahlende gebäude fand ich die Ausblicke von hier über den See. Das Schloss wurde im 17. Jahrhundert gebaut. Heute ist es Sitz der Fielmann Akademie. Genau, der Optiker. Er kaufte das Schloss im Jahr 2001 und renovierte es mit sehr viel Aufwand. Heute kann der Nachwuchs hier in tollem Ambiente das Optikerhandwerk erlernen. Das Unternehmen bietet kostenlose Führungen an, für die man sich aber anmelden muss.

Alte Schwimmhalle
Alte Schwimmhalle

Prinzenhaus
Prinzenhaus


Auf dem Gelände gibt es einige interessante Gebäude. Spannend fand ich zum Beispiel die Alte Schwimmhalle, die ab 1908 den kaiserlichen Söhnen auch im Winter Gelegenheit zum Schwimmen geben sollte. In dem hübschen Jugendstilhaus ist heute ein Kulturzentrum und ein Restaurant zu finden. Letzteres soll ziemlich gut sein. Wegen Ruhetag (Dienstag) konnte ich mich leider nicht selbst davon überzeugen. Oder dann wäre da noch die alte Reitbahn mit Uhrenhaus. Und natürlich das sehr schöne Prinzenhaus, in dem die kaiserlichen Jungs gewohnt haben. Sehr toll ist auch der Schlossgarten mit seinen langen Lindenalleen.

Lindenallee

Die Neustadt von Plön

Neustadt von Plön

Einen Blick wert ist unbedingt auch die Neustadt von Plön. Kurz vor den Stadttoren waren früher jede Menge Handwerker zu Hause. Einen guten Eindruck von den kleinen netten Häuschen bekommt man bei einem Bummel durch die Johannisstraße in Plön. Der Straßenzug ist sehr schön restauriert. Teilweise hängen sogar noch die alten Zunftschilder an den Häusern. Sehenswert ist hier auch die kleine Johanniskirche, eine Fachwerksaalkirche von 1658. Und schräg gegenüber befindet sich das Kreismuseum mit einem kleinen Apothekergarten. Hier gibt’s rund 350 verschiedene Heilpflanzen zu bewundern.
Irgendwann wird es leider Zeit, zum Bahnhof zurückzugehen. Wie geschaffen dafür ist der Weg am Ufer des Großen Plöner Sees entlang. Planetenmodelle sind hier maßstabsgetreu am See platziert. Deswegen heißt der Weg auch Plöner Planetenpfad. Aber ganz abgesehen davon ist es ein wunderschöner Spazierweg.

Kirche in der Plöner Neustadt


Wenn Du in der Holsteinischen Schweiz unterwegs bist, dann fahr auf jeden Fall auch mal nach Eutin! Ein bezauberndes Fleckchen!

Weg am Plöner See entlang
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10 Comments

  1. Wie schön! Direkt am See rein zu kommen stell ich mir einfach märchenhaft vor. Überhaupt sieht es dort wirklich wunderschön aus. Dort kann man sich bestimmt richtig gut erholen. Leider kannte ich das Urlaubsziel noch gar nicht, aber ich muss da unbedingt mal hin.
    Danke, dass du von deiner Reise berichtet hast und mir dadurch einen so schönen Ort näher gebracht hast!
    Liebe Grüße,
    Saskia Katharina

    1. Ich kannte Plön bisher auch nur vom Namen her. Ich war ganz in der Nähe in Malente bei einer Veranstaltung. Da habe ich die gute Gelegenheit genutzt, mir das mal aus der Nähe anzuschauen. Hat sich gelohnt.

  2. Ich kannte dieses Städtchen noch nicht, finde es aber wirklich sehr schön! All die alten Gebäude und der tolle Bahnhof direkt am See! Sowas habe ich glaube ich noch nie gesehen! Märchenhaft! Vielleicht verschlägt es mich ja mal in die Ecke!

    Liebe Grüße
    Jana

  3. Wow, was für ein wunderschöner und detaillierter Beitrag über Plön und seine versteckten Schätze! Schon beim Lesen fühlt man sich, als würde man selbst durch die Twieten schlendern, das beeindruckende Plöner Schloss bestaunen und die Aussicht auf den Großen Plöner See genießen. Deine Beschreibungen sind so lebendig, dass man fast das Gefühl hat, den Duft des Sees zu riechen und die Geschichte der Stadt an jeder Ecke zu spüren.

  4. Das sieht ja richtig toll aus in Plön! Ich war da noch nie, weiß aber, wenn ich mal wieder „Plön“ auf einem Schild an der Straße lese, dass sich ein Abstecher dorthin lohnt! Der See sieht auch richtig schön aus! Ich freu mich drauf!

    Liebe Grüße, Bea.

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