Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Hm, ein ziemlich blöder und angestaubter Spruch, finde ich eigentlich. Doch in diesen Tagen habe ich ihn immer wieder beherzigt. Nicht weil ich ihn für wahr halte, sondern weil es eben nicht anders ging. Bei der Margarethenhöhe Essen sieht’s anders aus. Die wollte ich mir schon immer ansehen. Irgendwie hat’s nie geklappt. Jetzt endlich bin ich hingefahren. Es ist toll. Warum habe ich das jahrelang vor mir hergeschoben?
Südliche Lage
Keine Ahnung, ist auch egal. Jetzt war ich da und möchte Euch davon erzählen. Die Margarethenhöhe ist ein Stadtteil von Essen im Süden der Stadt in der Nähe des Grugaparks. Die von den Essenern auch Maggi-Höhe genannte Siedlung ist über die A52 leicht zu erreichen und liegt ganz nahe der Autobahn. Hinfahren kann man aber auch prima mit der Straßenbahn von der Essener City aus.
Die Stifterin Margarethe Krupp
Benannt ist die Siedlung nach ihrer Stifterin Margarethe Krupp, der Witwe des berühmten Industriellen Alfred Krupp. Im Jahr 1906 wollte sie aus Anlass der Hochzeit ihrer Tochter etwas Gutes tun und Wohnraum für die Mitarbeiter des Krupp-Konzerns schaffen. Dabei war es ihr wichtig, dass die neue Siedlung ganz anders sein sollte als die sonst üblichen ziemlich charakterlosen Arbeitersiedlungen jener Zeit.
Saftiges Grün auf der Margarethenhöhe Essen
Deshalb beauftragte sie den Architekten Georg Metzendorf mit dem Bau von kleinen Häuschen, die maßgeschneidert für Kleinfamilien in der Folgezeit entstanden. Vorbild war die aus England stammende Idee der Gartenstadt, einer geschlossenen Ortschaft mit hohem Grünanteil. Und genau das ist auch draus geworden. Es gibt viele kleine Häuschen, die sich auf den ersten Blick alle sehr ähnlich sind, die sich aber in kleinen feinen Details voneinander unterscheiden. Meist sind sie umrankt von zu dieser Zeit in saftigem Grün erstrahlenden Weinlaub. Es ist einfach ein toller Anblick.
Gute Ausstattung
Zu normalen Zeiten gibt es ein Musterhäuschen, das besichtigt werden kann. Aktuell hatte es leider geschlossen. Aber hier können Besucher normalerweise sehen, dass die Wohnungen schon damals komplett mit Öfen und Badezimmern ausgestattet waren. Das war zur damaligen Zeit recht ungewöhnlich. Aber es war der Stifterin wichtig gewesen und wurde deshalb in der gesamten Siedlung umgesetzt.
Ein Hauch von Italien
Sehr gut hat mir zum Beispiel auch der Kleine Markt gefallen. Hier sieht’s ein bisschen aus wie auf einer Piazza in Italien. Ein wirklich hübscher kleiner Platz. Allerdings war es bei meinem Besuch hier unnatürlich leer. Im Gegensatz zu normalen Zeiten hätte man sogar mühelos einen Parkplatz gefunden. Ich fand’s ein bisschen traurig, und wieder mal wünschte ich mir ganz doll, dass wir bald wieder normale Zeiten bekommen.
Lebendiges Stückchen Ruhrgebiet
Es macht aber auch in diesen Zeiten großen Spaß, durch die kleinen Sträßchen zu bummeln und sich diese ganz besondere Siedlung mit ihren idyllischen Häuschen und kleinen Gärten anzuschauen. Seit 1987 steht die Margarethenhöhe unter Denkmalschutz. Aber sie ist deshalb keineswegs so was wie ein Freichlichtmuseum. Ganz im Gegenteil – sie ist ein sehr lebendiges Stückchen Ruhrgebiet. Und einen Ausflug hierher kann ich wirklich nur empfehlen. Die Margarethenhöhe Essen ist wunderschön, finde ich.
Übrigens gibt’s mit dem Hülsmannshof hier auch einen wunderschönen Biergarten. Er war leider noch geschlossen, als ich da war. Inzwischen soll er aber wieder offen sein. Eigentlich Grund genug, gleich nochmal zur Maggihöhe zu fahren. Schließlich ist es für mich wirklich nur ein Katzensprung. Warum in die Ferne schweifen…? Ich war in der letzten Zeit viel in der Gegend unterwegs. Einige andere Ausflüge könnt Ihr hier nachlesen.
Hallo Renate
Danke für diesen schönen Artikel mit den wunderbaren Bildern :-).
Ich selber bin – obwohl ich in Essen wohne – noch nie in in diesem Stadtteil gewesen. Jetzt zur Zeiten von Corona würde es sich doch mal anbieten, was? 😉
Deine Fotos haben auf jeden Fall meine Lust dazu geweckt!
Auf jeden Fall. Ich wohne in Ratingen und habe ja auch ewig gebraucht, um endlich mal hinzufahren. Schön, dass die Bilder Dir gefallen!
Liebe Renate,
in Essen war ich schon mal, aber leider noch nicht auf der Margarethenhöhe. Dabei sieht es dort wirklich sehr einladend aus und ich mag diesen italienischen Touch sehr. Da bekomme ich schon beim Bilder gucken Urlaubsfeeling. Auf jeden Fall hast du Recht, Gutes kann auch verdammt nah sein. Lieben Dank also für diesen Tipp, ist schon notiert für den nächsten Trip nach Essen.
Liebe Grüße
Mo
Liebe Mo, ich war schon oft in Essen und habs noch nie dorthin geschafft. So ist es manchmal, aber dann hatte ich dort echt einen wunderschönen Tag… LG Renate
Sogar der Ruhrpott kann idyllisch sein. Zugegeben – Essen ist jetzt keine Stadt, die in den Top Ten der beliebtesten Städte Reisen rankt. Aber sie hat ihre hübschen Seiten. Schöner Einblick in eine mir unbekannte Stadt.
Der Ruhrpott und Essen sind auf jeden Fall eine megaspannende Region, wo es unendlich viel zu entdecken gibt. Lohnt sich immer, mal hinzufahren.
Leider war ich noch nie in Essen. Deine Bilder sind super schön und das sieht alles sehr einladend aus. Ich finde es immer spannend andere Städte zu erkunden. Lg Melissa
Ja, das finde ich auch. Und am meisten Spaß macht es, Dinge zu entdecken, mit denen man so gar nicht gerechnet hätte, finde ich. Essen ist ja nicht unbedingt ein Top-Reiseziel. Aber es ist spannend, keine Frage.
Diese Siedlung sieht wirklich hübsch aus. Mir gefallen vor allem die überwachsenen Fassaden der Häuser. Frau Krupp scheint ihrer Zeit voraus gewesen zu sein. Vielen Dank für diesen lehrreichen Beitrag!
David von https://www.photoschmid.com/
Ja, ich denke auch, Frau Krupp hat ziemlich weit gedacht im Vergleich mit den meisten ihrer Zeitgenossen…
Die Bilder machen wirklich Lust, dorthin im Frühling/Sommer einen Tagestrip zu unternehmen. Ich komme relativ aus der Nähe, deswegen packe ich den Besuch der Margarethenhöhe mal auf meine Liste der möglichen Wochenendunternehmungen. Danke für diesen Tipp!
Liebe Grüße
Es ist dort bestimmt auch im Herbst ganz toll, wenn sich das Weinlaub rot färbt. Dann fahr ich auch auf jeden Fall noch mal hin.
Was für wunderhübsche Fassaden das sind – und die Häuser sehen so cool aus. Ich war zwar schon in Essen, aber die Margarethenhöhe habe ich dabei nicht kennengelernt. Für den nächsten Besuch in der Stadt steht das Gebiet aber auf jeden Fall auf der Bucketlist!
Ja, es ist eins der schönsten Fleckchen in Essen. Und wirklich interessant mit viel Atmosphäre. Viel Spaß!
Ich war bisher noch nie in Essen, aber diese Siedlung gefällt mir richtig gut! Ich mag die wunderschön bewachsenen Fassaden und der Regenbogen im Fenster passte auch so gut 🙂 Wenn ich mal in der Nähe sein sollte, schau ich mir die Gegend auch mal an!
Liebe Grüße
Jana
Ja, mach das auf jeden Fall. Es lohnt sich wirklich. Ist ein wirklich schönes Viertel.
Wow, was für ein schönes Stadtteil! Sieht unglaublich idyllisch aus. Ich war noch nie in Essen. Sieht aber richtig toll aus. Könnte mir da auch gut vorstellen, richtig schön leben zu können 😉
Liebe Grüße
Alice von http://www.alicechristina.com