Nach etwas mehr als zwei Monaten Rundfahrt auf der Südinsel bin ich in Nelson Neuseeland angekommen. Was für eine Freude! Hier bleibe ich jetzt noch fast drei Wochen, um Sonne und Strand zu genießen. Und um ein bisschen die Schulbank zu drücken.
Die letzten zwei Monate waren umwerfend schön und erlebnisreich. Ich habe unfassbar schöne Ecken gesehen, wunderbare Menschen kennen gelernt und jeden einzelnen Tag genossen. Es gibt noch so viel zu erzählen. Das mache ich jetzt so nach und nach. Hier in Nelson habe ich eine kleine Hütte gemietet und fühle mich schon nach drei Tagen ganz wie zu Hause.
Der Kontrast zwischen der Westküste, an der ich ja zuletzt hochgefahren bin und der Region Nelson könnte kaum größer sein. Losgefahren bin ich an einem dieser typischen trüb-feuchten Tage in Westport. Angekommen bin ich im sommerlichen und sonnigen Nelson.
Immer am Fluss entlang nach Nelson Neuseeland
Die Straße zwischen Westport und Nelson ist wunderschön und führt ein sehr langes Stück am Buller Gorge entlang. Immer wieder gibt’s schöne Ausblicke auf den Fluss. Allerdings darf man sich nicht zu sehr auf das konzentrieren, was an toller Landschaft an einem vorbeizieht. Denn das Sträßchen ist wahrlich nicht so ohne. An einigen Stellen wird es ziemlich unvermittelt einspurig. Nicht immer regeln Ampeln den Verkehr. Da muss man schon ein bisschen aufpassen.
Neuseelands längste Swingbridge
Einen letzten Zwischenstopp legte ich unterwegs an Neuseelands längster Swingbridge ein. Das Ding verdient den Namen Swingbridge wirklich, denn es schwingt so richtig ordentlich, vor allem wenn die Leute sich hoch über dem Buller River entgegenkommen und auf dem schmalen Teil versuchen, aneinander vorbei zu kommen. Ich habe gerne auf den Spaziergang ans andere Ufer verzichtet und mich lieber bei einem Kaffee an den Bemühungen der anderen Leute erfreut. Da war ich nicht die einzige.:-)
Damit war mein West Coast Abenteuer tatsächlich endgültig zuende, denn bald darauf wurde die Landschaft immer lieblicher und trockener, das Wetter schöner und sonniger. Ich merkte deutlich, dass ich bald in Sunny Nelson ankommen würde. Als es dann so weit war, freute ich mich riesig.
Neuseeland – ich komme wieder!
So schön der Süden auch ist: Eigentlich ist das hier das Neuseeland, das ich am meisten liebe. Der nördliche Teil der Südinsel und die Nordinsel. Der Teil, den ich im vergangenen Jahr kennen gelernt habe. Und was soll ich Euch sagen? Ich war noch nicht ganz hier, als ich mich dazu entschloss, auch den nächsten Winter wieder in Neuseeland zu verbringen.
Der Hinflug ist gebucht. Nach Auckland. Ich kann gar nicht sagen, wie ich mich freue. Genau so habe ich das im letzten Jahr auch gemacht – den Flug hierher vor der Heimreise nach Deutschland gebucht. So erspare ich mir den Abschiedsschmerz, denn es ist ja nicht für lange.
Ich geb’s gerne zu – ich bin süchtig nach diesem tollen Land. Das wird mich für den Rest meines Lebens begleiten. Aber etwas Schöneres als diese Sucht kann ich mir kaum vorstellen. Schon arbeitet es in meinem Kopf. Was könnte ich mir alles anschauen? Wo war ich noch nicht? Wo will ich unbedingt wieder hin? Der nächste Winter wird nicht ausreichen. Bestimmt nicht. Aber das ist gut so.
Centre of New Zealand
Neuseeland, ich komme wieder! Als ich heute zum geographischen Mittelpunkt Neuseelands auf einen Hügel in Nelson geklettert bin, da war ich wahrscheinlich sogar mehr in meiner Mitte als Neuseeland an diesem Punkt. Die wirklich korrekte Mitte liegt ein Stück weiter, aber da ist eben kein schöner Hügel mit phantastischem Ausblick auf Nelson und das Meer.
Jetzt werde ich die Zeit in meiner zweiten Heimat noch genießen und ein bisschen auch nutzen, um weiter an meinem Englisch zu arbeiten. Und natürlich, um am tollen Tahunanui Beach zu baden. Das habe ich schon in den ersten Tagen hier ausgiebig getan. Herrlich!