Spanien

Meine Lieblingsorte in Málaga

Renate Kraft

Renate Kraft

Zwischen Altstadt, Straßenkunst und Stränden

Es war mein erster Besuch in Andalusien. Und Málaga war wirklich ein tolles Reiseziel. In der historischen Altstadt gibt es viel zu sehen. Die etwas außerhalb gelegenen Stadtviertel sind superinteressant. Und das Meer ist immer ganz nahe – genau das Richtige für mich. Ach ja, und Sonne. Ganz viel davon. Was mir in Málaga besonders gut gefallen hat, möchte ich Euch heute gerne erzählen.

Ein Rundgang durch die Altstadt von Málaga

Die Altstadt von Málaga ist perfekt herausgeputzt. Wunderschön, das ja. Aber auch sehr touristisch überlaufen. Sie hat mich manchmal mehr an ein Freilichtmuseum als an eine lebendige Stadt erinnert. Trotzdem gibt es viel Interessantes zu sehen.

Kathedrale von Malaga


Da wäre zum Beispiel die Kathedrale. Sie heißt auch die Einarmige, weil sie nur einen Turm hat. Um hineinzukommen, musst Du Eintritt zahlen. Aber das lohnt sich, denn es gibt eine wirklich sehr schöne Innenbeleuchtung, die eine ganz besondere Stimmung zaubert. Lass es ganz in Ruhe auf Dich wirken! Ich bin kein Kirchenfan, aber es hat mich verzaubert. Sehr sehenswert ist das kunstvoll geschnitzte Chorgestühl. Und Du kannst auch auf den Kirchturm steigen, was aber nochmal extra kostet.

römisches Theater in Malaga


Nur einen Steinwurf entfernt, bevor es auf den Burgberg geht, kannst Du ein Päuschen am römischen Theater einlegen. Hier gibt es eine Reihe netter, wenn auch sehr touristischer Cafés. Das Theater war viele Jahrhunderte im Dornröschenschlaf, und die Fläche wurde zeitweise als Friedhof genutzt. Oder hier wurde Fleisch gepökelt. In den 1950er Jahren wurde es wieder freigelegt. Ab und zu finden jetzt wieder Veranstaltungen statt.

Zentralmarkt von Malaga


Einen Besuch wert ist auf jeden Fall der Zentralmarkt von Málaga. Die riesige Markthalle bietet alles, was das kulinarische Herz begehrt. Und an jeder Menge Stände kannst Du Dir direkt vor Ort die Köstlichkeiten Andalusiens auf der Zunge zergehen lassen. Am besten gehst Du ziemlich früh am Morgen hin, denn später kann es durchaus mal ziemlich voll werden.

Plaza de la Merced


Am liebsten habe ich mich innerhalb der Altstadt an der Plaza de la Merced aufgehalten. Das ist ein wunderschöner, von alten andalusischen Häusern und vielen Cafés umringter Platz. In der Mitte gibt es viele Bänke, die zum Verweilen einladen. Früh morgens kannst Du Dir von den vielen grünen Sittichen dabei Gesellschaft leisten lassen. Später, wenn es voll wird, machen sie sich davon. Hier war übrigens auch meine Sprachschule, in der ich zwei Wochen lang gelernt habe. Das Instituto Picasso kann ich sehr empfehlen, falls Du Lust auf einen Spanischkurs hast.

Stierkampfarena in Malaga


Auch wenn es sicher nicht jedermanns Sache ist, möchte ich die Stierkampfarena La Malagueta hier erwähnen. Einen Stierkampf habe ich mir nicht angeschaut, aber in der Arena ist zugleich auch das Kulturzentrum La Malagueta zu finden. Und hier laufen großartige Ausstellungen in einem ganz besonderen Ambiente. Ich fand es richtig toll und hatte auch das Glück, eine wirklich tolle Fotoausstellung anschauen zu können. Der Eintritt war frei.

am Picasso-Museum


Mein persönliches Altstadt-Highlight ist auf jeden Fall das Picasso-Museum. Seit 2003 gibt es die Dauerausstellung in einem schönen andalusischen Haus. Soviel Picasso auf einen Haufen habe ich noch nie gesehen. Kein Wunder, denn der Künstler wurde in Málaga geboren. Viel Zeit hat er nicht hier verbracht, aber natürlich ist seine Geburtsstadt sehr stolz darauf. Tickets solltest Du unbedingt vor dem Besuch online kaufen. Der Andrang ist gewaltig, aber das Museum ist auch wirklich toll.

Über den Dächern von Málaga

maurischer Innenhof

Über der Altstadt von Málaga thront die arabische Burg, die Alcazaba. Vom Monte Gibralfaro aus hast Du den perfekten Überblick über die Stadt. Und den hatten natürlich auch vor langer Zeit die maurischen Könige, weshalb sie diesen Standort wählten, von dem aus sie den Hafen immer genau im Blick hatten. Es ist ein bisschen wie die berühmte Alhambra in Granada, nur in etwas kleinerem, aber noch immer beeindruckendem Maßstab. Hier findest Du kleine Innenhöfe mit plätschernden Springbrunnen inmitten von wehrhaften Mauern. Es gibt reich verzierte säulengestützte Palastgemächer und blühende Gärten.

Malaga


Sehr viel eindrucksvoller als Málagas Sehenswürdigkeit Nummer eins fand ich allerdings das höher am Berg gelegene Castillo de Gibralfaro. Du musst nicht hinaufkraxeln, denn es gibt auch einen Linienbus, der Dich bis ans Burgtor bringt. Du kannst das Gelände komplett auf der Burgmauer umrunden. Die Ausblicke sind einfach phantastisch. Der Weg nach oben lohnt sich absolut, auch wenn Du Dich so gar nicht für alte Gemäuer interessieren solltest. Es ist einfach ein Traum, die Stadt von oben zu genießen. Für mich einer der allerschönsten Momente während meines Aufenthalts in Málaga. Und der Fußweg zurück ins Zentrum ist auch wunderschön.

Street Art in Málaga

Victoria-Bier Schild

Wenn Du Dich für Street Art interessierst, dann solltest Du Dich aus der Altstadt Málagas hinausbewegen und Dir etwas außerhalb gelegene Stadtviertel anschauen. Das ist auf jeden Fall sowieso eine gute Idee, weil die Altstadt eigentlich wenig mit dem wirklichen Málaga zu tun hat und wenig authentisch ist. Eines dieser Szeneviertel ist Lagunillas, nördlich der Plaza de la Merced. Geh einfach die Calle Victoria rauf und halte Dich dann links. Bevor Du in die Sträßchen dort abtauchst, solltest Du in einer kleinen Kneipe auf der linken Straßenseite ein Päuschen einlegen. Hier wird das einheimische Victoria-Bier ausgeschenkt. Ich bin ein Fan von spanischem Bier. Und dieses ist ein besonders leckeres Tröpfchen. Du bekommst zum frisch gezapften Bierchen ein Schälchen Oliven dazu. Eine herrliche kleine Kneipe. In Lagunillas gibt es so gut wie gar keine Touristen, keine Cafés, keine Souvenirläden. Dafür jede Menge Straßenkunst vom Feinsten. Sei ein bisschen vorsichtig. Die Leute im Viertel sind recht arm. Gerüchteweise habe ich gehört, dass hier manchmal Diebstähle vorkommen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass es unsicher ist, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht.

Street Art in Malaga


Wenn wir gerade bei Straßenkunst sind, möchte ich Dir auch den Besuch des Soho-Viertels empfehlen. Es ist das alte Hafenviertel, das lange Zeit ziemlich heruntergekommen war. Aber das ist vorbei. Heute ist die Heimat von Málagas alternativer Kunst- und Kulturszene. Graffitis überall, hier aber im Gegensatz zu Lagunilla auch viele nette Cafés und Läden. Hier tummeln sich auch Touristen. Ein lebendiges Viertel, in dem es an jeder Ecke was zu entdecken gibt.

Der Hafen von Málaga

Hafenpromenade  Malaga


Der Hafen von Málaga ist eine ziemlich edle Flaniermeile. Jede Menge Boutiquen und Lokale lassen fast vergessen, dass man sich in einem Hafen mit echten Schiffen befindet. Ich finde die neu gestalteten Hafenmolen architektonisch auf jeden Fall recht schick. Und mein absolutes Highlight hier ist das Centre Pompidou von Málaga. Es ist eine Filiale des Pariser Kunstzentrums. Aber nicht der Kunst wegen finde ich es beeindruckend. Über dem unterirdischen Museum für zeitgenössische Kunst wurde ein bunter Glaswürfel gebaut, auch „El Cubo“ genannt. Wenn die Sonne scheint, und das tut sie ja zum Glück ziemlich oft, dann werfen die bunten Glasfenster bunte Schatten. Ein cooles Fotomotiv. Hinter der Hafenmole erstreckt sich der Parque de Málaga. Immer ein willkommener Ort zum Ausruhen und ein bisschen Ruhe genießen in der hektischen Stadt. Tolle Pflanzen gibt’s auch zu bestaunen. Ach so, nicht zu vergessen: Gleich hinter dem Hafen findest Du den Malagueta-Strand. Auch nicht zu verachten.

Centre Pompidou Malaga


Interessante Viertel direkt am Meer

Hafen von Malaga

Jetzt sind wir endlich da angekommen, wo ich am liebsten bin, am Meer. Es ist auf jeden Fall eine gute Idee, sich zu Fuß oder auch mit dem Fahrrad in beide Richtungen am Meer entlang aus der Innenstadt wegzubewegen und zu schauen, was es so zu entdecken gibt. Richtung Süden geht es am Hafen vorbei. Dahinter landest Du im hübschen Parque Huelin mit einem künstlichen kleinen See. Ein herrlicher Ort zum Entspannen. Wenn Du weiterläufst, kommst Du an einigen interessanten Industriedenkmälern vorbei, die heute zum Teil Kunst beherbergen. Tabak-, Lebensmittel- und Zuckerfabriken gab`s hier früher. Ein interessantes Viertel mit tollem Strand, aber auch mit einem Automuseum und anderen spannenden Locations, die entdeckt werden wollen.

Malagas Parks


Richtung Norden kommst Du zu den alten Fischerdörfern, die heute quasi mitten in der Stadt liegen. Ungefähr am Restaurant El Balneario fängt es an, wirklich interessant zu werden. Hier fängt die Playa Pedregalejo an, für mich eindeutig der schönste Strand von Málaga. Das ehemalige Dorf besteht aus hübschen kleinen Fischerhäuschen. Heute sind hier viele nette Fischrestaurants und Kneipen zu finden. Ein sehr angesagtes Viertel mit viel Charme. Du solltest aber, wenn Du genug Zeit hast, noch weiter gehen nach El Palo. Hier triffst Du auch viele Einheimische, die vor den Lokalen oder am Strand das Leben genießen. Für die meisten Touristen ist es ein bisschen zu weit abgelegen. Eine traumhafte Strandpromenade erstreckt sich von der Innenstadt nach ganz weit draußen.


Zum Schluss noch ein kleiner Tipp für alle, die gern am Meer sind. Klar, Málaga hat da echt viel zu bieten. Aber gleich um die Ecke, in Torremolinos, gibt es fast noch tollere Strände. Ich habe in Torremolinos gewohnt, weil es dort viel billiger ist. Die Stadt ist eine ziemliche Betonwüste, aber ein Viertel dort möchte ich Euch empfehlen – La Carihuela. Ein perfekter Ort, um direkt am Strand lecker und auch recht preiswert Fisch zu essen. Von Málaga fährt eine Vorstadtbahn innerhalb von 20 Minuten raus nach Torremolinos.

Dir ist es wie mir im Winter ein bisschen zu kalt in Andalusien? Wie wäre es dann mit einer schönen Stadt auf den Kanaren? Meine Lieblingsstadt dort ist Santa Cruz, die Inselhauptstadt von La Palma.

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