Experimente, Neuseeland, Südinsel

Zwischen Queenstown und Wanaka – auf der Nebenstrecke zum sonnigen See

Renate Kraft

Renate Kraft

Heute bin ich nach der kuzen Strecke zwischen Queenstown und Wanaka der glücklichste Mensch der Welt! Ich habe eine Hütte mit kleiner Terrasse keine hundert Meter vom Lake Wanaka entfernt. Das Glendhu Bay Motorcamp in der Nähe von Wanaka ist ein absoluter Traum. Ein Traum ist auch das Wetter, was hier in der Gegend absolut nicht selbstverständlich ist. Ich habe meinen Erkundungsdrang auf Pause gestellt. Ich sitze nur am See, schaue aufs Wasser und genieße.

Alle Maschinen Stopp

Gestern bin ich hier angekommen. Meine letzte Station war Queenstown, wovon ich noch viel zu erzählen habe. Später. Heute und solange das Wetter so bleibt, habe ich alle Maschinen angehalten. Trotzdem möchte ich kurz erzählen, wie ich von Queenstown nach Wanaka gekommen bin. Der Weg ist nicht weit, und es gibt da eine Nebenstrecke, die die Wenigsten nehmen, aber sie ist traumhaft schön.

Auf Nebenstrecke zwischen Queenstown und Wanaka

Die Crown Range Road ist die kürzeste, aber nicht die schnellste Strecke zwischen Queenstown und Wanaka. Wenn Du aus Queenstown rausfährst, geht’s erstmal Richtung Arrowtown. Auch davon muss ich später noch erzählen. Dann geht’s auf die gute, aber recht schmale Serpentinenpiste in die Berge hoch zur Crown Range. Nicht zum ersten Mal war ich ziemlich froh, ein kleines wendiges Auto und keinen Camper unter dem Hintern zu haben.

Kleines Auto – wunderbar!

Vom Fahrkomfort mal abgesehen – es wimmelt in Neuseeland von Campern. Mir ist das deutlich zu viel. Insbesondere die großen Schiffe finde ich wenig reizvoll, manchmal sogar geradezu abtörnend. Meine Entscheidung für ein kleines Auto und Übernachtungen in Cabins habe ich bisher nicht bereut. Sie war nicht nur kostengünstig, sondern für mich auch goldrichtig. Die Cabins sind einfach super. Trotzdem freue ich mich aber auf meinen eigenen kleinen Camper, mit dem ich in Europa rumtuckern will…

Serpentinen öffnen Ausblicke

Doch zurück zur Strecke. Die Serpentinenstraße bietet wunderbare Ausblicke und jede Menge Parkbuchten, wo Du picknicken oder fotografieren kannst. Du kommst nur im Schneckentempo von der Stelle, aber wer will denn auch durch diese sagenhaft schöne Landschaft rasen? Mach Musik an und genieße die Gegend, die nach jeder neuen Serpentine wieder anders aussieht.

Zu Gast in Cardrona

Nach dieser Bergtour landest Du in den winzigen Kaff Cardrona. Geh unbedingt ins Cardrona Hotel auf einen Kaffee! Das gab es schon zu Pionierzeiten, als Goldsucher dort nächtigten. Es  ist wunderschön restauriert und hat einen schattigen Garten. Besonders im Winter ist es heute ein gefragtes Quartier, denn hier in der Gegend gibt es einige Skigebiete, die sehr gut sein sollen.

Nur ein Stückchen weiter kommst Du an der Cardrona Distillery vorbei. Hier werden hochwertige Whiskys, Gins und Wodkas unter einem Dach produziert. Die Spirituosen aus Irgendwo im Nirgendwo sind sehr beliebt, aber auch ordentlich teuer. Die Distillery kann man besichtigen. Mir war das Wetter allerdings zu schön. Angehalten habe ich trotzdem – allerdings wegen einer ganz anderen Sache.

Skurriler Brandona Fence

Auf dem Gelände der Brennerei gibt es nämlich etwas sehr Skurriles – den „Brandrona Fence“. Irgendwann in den 90er Jahren sollen in der Nähe ein paar angeheiterte Ladies nach einem ausgiebigen Pub-Besuch ihre BH’s an einen Zaun gehängt haben. Und dann haben es ihnen unzählige andere Frauen nachgemacht. Später wurde der Zaun zum Verkehrsrisiko, weil alle anhielten, um sich das anzuschauen. Jetzt ist der Zaun abseits der Straße und dient dem Fundraising für die neuseeländische Brustkrebs-Hilfe. Du kannst Deine Spende einfach in eine Sammelbüchse werfen. Nach allem, was man so liest, soll dabei schon eine ganze Stange Geld zusammengekommen sein.

Die restliche Fahrt nach Wanaka läuft deutlich zügiger. Die Straße hat nur noch sanfte Kurven, keine Serpentinen mehr. Und dann kommst Du in Wanaka an. Die Stadt liegt wunderschön direkt am See und ist deutlich weniger hektisch als Queenstown. Aber selbst das ist mir im Moment zu lebhaft. Deshalb habe ich für ein paar Tage eingekauft und bin nach Glendhu Bay gefahren, wo ich meine Hütte am See bezogen habe.

Abstrakte Fotos mit Bierchen am See

An meinem ersten herrlichen Nachmittag und Abend und habe nach dem ungewöhnlich heißen Tag eiskaltes Bier genossen. Bei mir hatte ich nur meine Kamera, die mich wieder mal auf abstrakte Ideen brachte, nachdem ich zum normalen Fotografieren keine Lust mehr hatte. Zumindest bei dem Traumwetter im Moment ist das Camp in der Glendhu Bay ein Paradies, das ich am liebsten nie mehr verlassen möchte. Ich bleibe am See sitzen und staune weiter darüber, wie schön das Leben sein kann. Sogar zum Bloggen zu schön, aber ich tu’s trotzdem…

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