Auf einen Sprung über die Sauer.
Der Weg nach Echternach ist kurz, denn Luxemburgs älteste Stadt liegt direkt jenseits des Grenzflüsschens Sauer. Für mich war es die erste Station meiner Luxemburg-Reise und ein wirklich schöner Einstieg. Die für die Springprozession berühmte Stadt ist absolut sehenswert. Zu verdanken haben wir sie dem englischen Missionar Willibrord. Er entschied anno 698, an dieser Stelle eine Benediktinerabtei zu gründen.
Willibrord in Echternach
Bis heute sorgt der gute alte Willibrord für viel Bewegung in Echternach. Angeblich soll er in grauer Vorzeit das Springen als Strafe für Sünder eingeführt haben. Ob das wirklich stimmt, ist unklar. Aber jedenfalls gründet sich auf dieser Legende die berühmte Echternacher Springprozession. Immer am Dienstag nach Pfingsten tanzt und springt halb Echternach durch die Straßen der Stadt. Den normalerweise rund 10.000 Teilnehmern, unter ihnen viele Bischöfe und Kardinäle, gehen dann 1000 Sänger voran, die die Litanei des heiligen Willibrord auf den Lippen haben. Ein echtes Spektakel, bei dem man auch als Tourist nach vorheriger Anmeldung dabei sein kann.
Zwischen Basilika und Abtei
Auch wenn gerade nicht Pfingstdienstag ist, gibt es in Echternach eine Menge zu sehen. Da wäre zum Beispiel die Willibrord-Basilika, in die auch heute noch viele Gläubige pilgern, um das Grabmal von Willibrord zu sehen. Ein mächtiges Gotteshaus, dessen Türme das Stadtbild Echternachs prägen. In der Basilika findet man auch ein recht interessantes Dokumentationszentrum zur Springprozession.
Gleich nebenan steht die Abtei, die Willibrord damals gegründet hat. Heute ist sie schon lange kein Kloster mehr. Dafür beherbergt sie ein Abteimuseum. Weil die Mönche früher reihenweise wertvolle Handschriften auf Bestellung des Kaisers anfertigten, gibt es hier viel zu sehen über die Kunst des Schreibens und Druckens, für die die Benediktiner aus Echternach berühmt waren.
Rund um Echternachs Marktplatz
Willibrord ist in Echternach ziemlich allgegenwärtig. Aber auch Besucher, die nicht so sehr auf Kirchengeschichte stehen, kommen nicht zu kurz. Die Kopfsteinpflaster-Sträßchen rund um den Place de Marché sind mit vielen Cafés und kleinen Läden ausgesprochen einladend. Der Platz selbst mit dem gotischen Rathaus, dem alten Gerichtskreuz vor dem alten Gerichtshaus und einem hübschen Brunnen lädt zum Verweilen ein. Schön ist auch ein Spaziergang durch die Parkanlagen am Ufer der Sauer oder durch den Park bei der Orangerie.
Am Echternacher See
Besonders gut gefallen hat mir persönlich der nicht ganz so bekannte Echternacher See. Das ist ein künstlicher See, den wir den Ausgrabungen auf der Suche nach Überbleibseln aus der Römerzeit zu verdanken haben. Rund um den See führt ein herrlicher Spazierweg durch einen sehr schön angelegten Park. Fürs leibliche Wohl ist am Seeufer genauso gesorgt wie für vielfältige Wassersportmöglichkeiten.
Und glücklicherweise wurde bei den Ausgrabungen auch was gefunden. Deshalb kann man sich hier am See auch eine alte Römervilla anschauen, samt Springbrunnen, Badeanlagen, Mosaiken und allem, was so dazugehört. Der Echternacher See macht einfach Spaß, ganz besonders nach einer etwas anstrengenden Stadtbesichtigung. Die erste Station meiner Luxemburg-Reise war jedenfalls ein guter Start, der Lust auf viel mehr gemacht hat. Hier gibt’s noch jede Menge andere Tipps für tolle Ausflugsziele in unserem Nachbarland Luxemburg.
Echternach ist in jedem Fall einen Ausflug wert. Die Orangerie ist so zauberhaft, da wünscht man sich sofort hin.
Alles Liebe
Annette
Ja, ich war zum ersten, aber sicher nicht zum letzten Mal da.
Ja, die fand ich auch sehr schön…
Hi Renate,
auch wenn ich sehr warscheinlich nicht am Pfingstdienstag nach Echternach kommen werde, klingt diese kleine Stadt nach einem super Reisetipp!
Eine Luxenburgreise habe ich auch noch auf meiner Reiseliste stehen und dein Bericht hat mir klar gemacht wo ich auf jeden Fall einmal anhalten muss.
LG
Stephan
Ja, eine Reise durch unser Nachbarland macht Riesenspaß. Kann ich nur empfehlen. Viel Freude!
Du bringst mir Luxemburg immer näher Renate und machst mir Lust, unser Nachbarland doch mal näher kennenzulernen! Von der Springprozession habe ich noch nie gehört, aber gleich mal auf Youtube nach einem Video gesucht. Das sieht ja schön rhythmisch aus, macht groß und klein Spaß 🙂
Liebe Grüße
Jana
Ja, ich würde mir das gerne mal live anschauen. Dafür fahr ich nochmal hin. Ist ja nicht weit.
Liebe Renate,
Von Echternach hab ich noch nie gehört – aber auch hier wieder: Was für einen wundervollen Ort du uns da vorstellst. Die Basilika sieht richtig toll aus und an dem See würde ich auch gerne schlendern und chillen. Dass sie noch Überreste einer römischen Siedlung gefunden haben, macht das alles ja noch spannender.
Ich war letzte Woche zum ersten Mal so richtig in Luxemburg, allerdings nur zwei Tage, und es hat mir mega gut gefallen. Ich werde definitiv wieder kommen.
Liebe Grüße von Miriam von Nordkap nach Südkap
Ich war über 6 Wochen da und hab mich keinen Tag gelangweilt. Gibt also noch viel zu sehen.:-)
Liebe Renate,
wie spannend – vom Springen als Strafe hatte ich bislang noch nicht gehört, mein Kind wäre begeistert, allerdings gibt es bei uns weder Belohnung noch Strafe als Eeziehungsmethoden.
Die Springprozession stelle ich mir dennoch wirklich erlebenswert vor. Und auch architektonisch scheint Echternach einiges zu bieten zu haben.
Herzliche Grüße
Anja von STADT LAND WELTentdecker
Ja, ist ne eigenartige Strafe.:-) Ich werde auch nochmal hinfahren dafür. Bestimmt ein echtes Spektakel…