Klar, wer nach Cornwall reist, hat ziemlich hohe Erwartungen an die Landschaft, und diese Erwartungen werden ja auch übererfüllt. Die cornishen Städte wie St. Ives sind ebenfalls wunderschön. Als ich von Cornwall aus einen Abstecher nach Plymouth machte, waren meine Erwartungen eher gedämpft. Morgens regnete es in Strömen. In meinem Reiseführer hatte ich gelesen, Plymouth sei ein „hässliches Entlein“. Nun gut, dachte ich mir. Bei schlechtem Wetter ist eine Stadtbesichtigung trotzdem eine gute Idee.
Ich hatte keine Lust, mit dem Mietwagen durch die Innenstadt zu düsen. Deshalb fuhr ich auf einen riesigen Park and Ride Platz am Stadtrand. Das ist hier immer eine gute Sache, denn von der Peripherie aus kannst Du Dich bequem und für wenig Geld in die City kutschieren lassen. Als ich im Stadtzentrum von Plymouth ausstieg, dachte ich: Ja, der Reiseführer hat vollkommen recht. Das Zentrum ist wirklich grottenhässlich. Viereckige Klötze, eine schäbige Fußgängerzone an der Royal Parade.
Ich suchte mir sofort den Weg zur Waterfront, wo einst Francis Drakes Armada in See gestochen ist. Von hoch über dem Wasser aus hatte ich einen sehr guten Überblick und – wow! – ein wunderschönes Panorama. Wirklich, was für ein Quatsch, Plymouth als hässliches Entlein oder graue Maus zu bezeichnen. Auch das hatte ich irgendwo gelesen. Nur weil ein paar Straßenzüge im Geschäftszentrum keine Schönheit sind?
Die Waterfront von Plymouth beeindruckte mich auf den ersten Blick. Unterhalb meines Standorts sah ich das Lido, das vielleicht schönste Freibad, das ich je gesehen habe. Inzwischen hatte sich auch das Wetter gebessert. Kurzfristig ärgerte ich mich, dass ich keine Badesachen mitgenommen hatte. Aber dann genoss ich den Spaziergang am Wasser und den alten Festungsanlagen entlang zum Hafen hinunter. Hier gibt es jede Menge nette Restaurants und Cafés. Ich spazierte gemütlich am Wasser entlang bis zur Sutton Harbour Marina, wo ich mir einen leckeren Kaffee schmecken ließ. Dann lief ich noch durch einige wirklich sehr hübsche Altstadtgässchen und entdeckte eine zweite und ebenfalls keineswegs hässliche Seite von Plymouth.
Fazit
Als ich irgendwann wieder im Bus Richtung Parkplatz saß, war ich schwer beeindruckt von dieser Stadt. Vielleicht ganz gut, dass so viel Negatives in meinem Reiseführer zu lesen war. Wenn man so ganz ohne Erwartungen losfährt und dann positiv überrascht wird, ist es umso schöner. Plymouth ist eine tolle Stadt und auf jeden Fall einen Abstecher wert. Ich kann mir durchaus vorstellen, hier auch mal ein paar Tage zu verbringen, denn ich glaube, es gibt eine Menge zu entdecken. Zum Schluss noch ein kleiner Tipp: Wer mit dem Auto anreist, sollte über die eindrucksvolle Tamar Bridge fahren. Das kostet zwar eine kleine Maut, aber die Brücke aus dem Jahr 1961 ist wirklich schön, finde ich. Nicht nur, weil sie genauso alt ist wie ich.:-)
Daten, Fakten, Sehenswürdigkeiten zu Plymouth gibt’s auf Wikipedia.
Die Eindrücke sind wirklich fantastisch. Man bekommt sofort diesen britischen Flair transportiert. Macht Lust auf Mee(h)r. 🙂
LG, Richard vom https://www.vatersohn.blog/
Das freut mich sehr. Denn die Reise lohnt sich auf jeden Fall.
LG Renate
Hallo Renate!
Also die Bilder sprechen ja wirklich für sich! Plymouth scheint definitiv einen Abstecher wert zu sein – es ist halt wirklich schade, wenn ein Ort einzig und allein an der Innenstadt ausgemacht wird… Jedenfalls ein sehr schöner und lesenswerter Beitrag!
Liebe Grüße, Lisa
Hallo Renate,
der Blick auf das Meer ist ja traumhaft, hab ich gleich wieder Sehnsucht.
Wunderschöne Bilder.
LG Manja
Danke Manja. Freut mich, dass sie Dir gefallen!
Liebe Renate
Plymouth habe ich mir wirklich total anders vorgestellt. Danke für die schönen Eindrücke:)
Besonders die Waterfront von Plymouth hat es mir sehr angetan.
Liebe Grüsse Lena
Liebe Lena,
ja, ich hatte es mir auch komplett anders vorgestellt und war begeistert, als ich dann gesehen habe, wie es wirklich ist.
LG Renate
An Hand der Bilder sieht es dort wirklich schön aus. Wie man an deinem Beitrag sieht, sollte man sich nie zu viel vom Reiseführer verunsichern lassen 😉
Ja, das stimmt. Nur selten trifft der Reiseführer das, was man dann sieht oder erlebt. Deshalb nutze ich ihn auch nur zur ganz groben Orientierung.
Du vermittels wirklich Urlaubsgefühle. Da bekommt man Lust auf mehr.
Sehr schöne Fotos!
Ich glaube, wir neigen viel zu schnell dazu, eine Stadt in „schön“ oder „hässlich“ einzuordnen. Dabei hat ja eigentlich jede Stadt schönere und nicht ganz so schöne Flecken. Es gilt die schönen Flecken zu entdecken und nicht gänzlich die Stadt zu meiden. Oder was denkst du?
Ja genau. Gerade an Orten, die als nicht so attraktiv geschildert werden, machen Entdeckungsreisen besonders viel Spaß, finde ich. Ich kann mich tierisch freuen, wenn ich so eine Stadt wie Plymouth erkunde und dann begeistert bin von dem, was ich finde.
Man sollte nicht auf die Meinung anderer hören, sondern sich seine eigene bilden 🙂 Schön, dass dir der Ort so gut gefallen hat! Wir waren auch schon mal an der Südküste Englands!
Liebe Grüße
Jana
Wenn ich das so lese, dann kann ich deine Begeisterung verstehen. Das Meer sieht doch an der englischen Küste wunderschön aus – zumindest, wenn es nicht regnet 🙂
Liebe Grüße, Katja
Hallo Katja,
ja, es ist wirklich wunderschön dort. Und der Regen ist meistens schnell wieder vorbei. Das Wetter wechselt viel schneller an der Küste… LG Renate