Der Nationalhymne auf der Spur.
Bei einem Aufenthalt in Wolfsburg denkt man wahrscheinlich zuerst an VW und die Autostadt. Vielleicht auch an das Designer-Outlet gleich nebenan oder vielleicht auch ans Schloss.Klar, all das und einiges mehr habe auch ich mir angeschaut. Aber ich hatte auch Lust, ein bisschen was Außergewöhnliches zu erkunden. Also auf nach Fallersleben, der Nationalhymne auf der Spur.
Wolfsburger Kontraste
Der Wolfsburger Ortsteil Fallersleben liegt etwas westlich des Stadtzentrums und ist komplett anders als das eigentliche Wolfsburg. Die Stadt am Mittellandkanal ist modern und von viel Wasser umgeben. Ich mag die Atmosphäre rund um die sehr sehenswerte Autostadt. Aber Fallersleben steht dazu in starkem Kontrast. Der Ortsteil ist historisch, gemütlich, idyllisch. Also so ziemlich genau das Gegenteil.
Woher der Stadtteil seinen Namen hat
Den Namen hat der Wolfsburger Stadtteil Hoffmann von Fallersleben zu verdanken. Der nämlich ist mitten in Fallersleben geboren. Ihm zu Ehren gibt es denn auch ein Hoffmann-von-Fallersleben-Museum. Berühmt ist er als Texter der deutschen Nationalhymne geworden. Im Jahr 1841 nämlich schrieb er auf Helgoland die berühmten Zeilen rund um Einigkeit und Recht und Freiheit. Seitdem hören wir alle sie beispielsweise bei Auftritten von Nationalmannschaften passend zur Musik von Joseph Haydn.
Tja, eigentlich geht mir persönlich das Herz bei der Nationalhymne eher nicht auf, sondern erst wenn Tore für die deutsche Mannschaft fallen oder der Medaillenregen einsetzt. Dann kann ich als Sesselsportler mitfeiern. Für mich ist die Hymne eine Sache, die beim internationalen Sport halt dazu gehört. Mehr nicht. Trotzdem wollte ich mir das mal anschauen.
Würdiger Rahmen am Schlossteich
Anschaulich ist es natürlich im Museum. Erst recht aber am Fallersleber Schlossteich. Zum 175. Jahrestag des Deutschlandliedes wurde hier ein Gedenkrahmen mit den eingravierten Worten „Einigkeit und Recht und Freiheit“ aufgestellt. Hier kann man sich jetzt hymnisch gegenseitig in würdigem Rahmen fotografieren, wenn man will. Man kann aber auch einfach einen schönen kleinen Spaziergang durch das hübsche Stadtviertel machen und die Idylle genießen.
Ein Schloss und ein Brauhaus
Zum Schlossteich gehört nämlich auch ein hübsches Schloss. Das wurde ab 1520 erbaut. Es war der Witwensitz von Herzogin Clara, der Gattin von Herzog Franz von Gifhorn. Sie hat viel für den Aufschwung von Fallersleben getan. Unter anderem hat sie das Brauhaus und eine Brennerei errichten lassen. Das Brauhaus können wir noch heute genießen. Es steht direkt am Schlossteich und hat einen wirklich sehr schönen Biergarten.
Was sonst noch sehenswert ist in Fallersleben
Und sonst so? Im Amtsgerichtsgebäude von Fallersleben kannst Du zum Beispiel ein paar alte Gefängniszellen aus den 1930er Jahren besichtigen. Im Keller gibt es die kleinen Zellen mit schweren Türen samt Guckloch. Schön ist auch die Dorfkirche, jedenfalls von außen, denn bei meinem Besuch war sie leider geschlossen. Mittwochs und samstags gibt es einen netten kleinen Markt, und auch ein Bummel durch die Geschäftssträßchen der Altstadt ist lohnend. Mir hat das Fleckchen Fallersleben auf jeden Fall gut gefallen. Es ist ein schöner Kontrast zur modernen Autostadt, die auf jeden Fall auch einen Besuch wert ist.
Und nach der Besichtigung der Autostadt hast Du garantiert Lust auf ein bisschen Entspannung. Da kann ich Dir einen kleinen Ausflug an den Allersee in Wolfsburg empfehlen.