Mecklenburgische Seenplatte

Am Dobbertiner See

Renate Kraft

Renate Kraft

Kunst statt Kloster in Dobbertin

Zum Dobbertiner See bin ich gefahren, um mir das backsteinerne Kloster Dobbertin und seine unvergleichliche Lage direkt am Dobbertiner See anzuschauen. Das Klostergelände war dann leider wegen Corona komplett gesperrt. Verständlich zum Schutz der Bewohner, die dort heutzutage leben und betreut werden. Zuerst war ich enttäuscht, aber dann habe ich den tollen Kunstpfad am Dobbertiner See entlang entdeckt und war total begeistert.

auf dem Kunstpfad unterwegs

Das Kloster am Dobbertiner See

Am nördlichen Ufer des Dobbertiner Sees liegt das alte Benediktinerkloster von 1220, das 1572 zu einem adligen Damenstift wurde. In normalen Zeiten kann man das Kloster und die Kirche im Rahmen einer Führung besichtigen. Die Klosterkirche wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im neogotischen Stil umgebaut. Im ehemaligen Refektorium des Klosters gibt es ein Klostercafé am See. Außerdem findet man einen Klosterladen und eine Kerzenzieherei. Normalerweise. Leider alles dicht im Moment. Offen war nur der Parkplatz. Und immerhin konnte ich dort kostenlos parken.

Ausblick auf Kloster Dobbertin

Vom Kloster zum Kunstpfad

Vom Parkplatz aus kommst Du nach wenigen Schritten in einen Park am Ufer des Dobbertiner Sees. Wenn Du ein Stück durchläufst, kommst Du zu einer Schiffsanlegestelle. Der Weg ist gut ausgeschildert. Von hier kann man hoffentlich bald kleine Ausflugsfahrten auf dem Dobbertiner See machen. Dafür werde ich sicher mal wieder hinfahren. Neben der Anlegestelle liegt ein Campingplatz. Und von hier startet der wirklich wunderschöne Kunstpfad am Ufer entlang.

Waldarbeiter mit Beil

Kunst und Natur im Einklang

Ich hatte den Weg komplett für mich allein an diesem tollen Tag Anfang März 2021. Die Atmosphäre war fast mystisch. Die Holzskulpturen waren von der Sonne angestrahlt, nachdem sich der leichte Morgennebel verzogen hatte. Kunst und Natur passen hier einfach perfekt zueinander, finde ich. Noch dazu gibt der Weg über den Dobbertiner See ganz besondere Ausblicke frei auf das Dobbertiner Kloster. Ich fand das alles einfach zum Hinknien schön. Vielleicht gerade deshalb, weil es so überraschend kam. In meinem dicken Reiseführer nämlich wird der Kunstpfad nicht einmal erwähnt. Ein echter Geheimtipp.

Frau mit Brennholz

Die Künstler und ihre Werke

Zu verdanken haben wir ihn dem hiesigen Revierförster Uwe Linke. Der nämlich veranstaltete hier im Sommer 2013 eine Kunstwoche. Aus diesem Anlass nahmen diverse Künstler die Motorsäge zur Hand. Damit wandelten sie abgestorbene Eichen, die eigentlich abtransportiert werden sollten, in originelle Kunstwerke um. Das Rohmaterial also wurde unmittelbar an Ort und Stelle gewonnen.

Männerfigur

Die beteiligten Künstler kamen nicht nur aus Deutschland und der Region. Leute aus Litauen, Polen oder Ecuador waren ebenfalls mit von der Partie. Und auch der Revierförster selbst hat sich hier als Künstler verewigt. Er hat unter anderem eine Bank mit verschiedenen Skulpturen geschaffen. Hier habe ich natürlich ein Päuschen eingelegt. Zu sehen sind auf dem Weg etwa hölzerne Greif- und Wasservögel, eine Dame aus dem Damenstift, ein Mönch mit Buch, verschiedene Fische aus dem See, ein Waldgeist und vieles mehr.

Waldgeist

Ich habe den Vormittag so ganz allein auf diesem wunderschönen Pfad so richtig genossen und viel Zeit hier verbracht. Ich konnte mich gar nicht sattsehen. Übrigens kann man auch noch weit am Ufer des Dobbertiner Sees wandern, wenn man mag. Ich bin an diesem Tag lieber bei den Kunstwerken geblieben. Und ich habe mich wieder mal sehr gefreut, dass mein kleines neues Zuhause nur wenige Kilometer von Dobbertin entfernt liegt. Und auch nicht weit von der schönen Stadt Güstrow, die ich neulich schon besucht und darüber berichtet habe.

Frauenfigur am Dobbertiner See
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