Deutschland, Ostsee

Leuchttürme Fehmarn – von Huk zu Huk

Renate Kraft

Renate Kraft

Um die Leuchttürme von Fehmarn zu besuchen, musst Du von Huk zu Huk fahren. Huk heißt soviel wie Ecke. Und in den Ecken der Insel findest Du sie. Einer ist schöner und interessanter als der andere. Und sie haben alle so ihre eigene Geschichte. Natürlich habe ich mir alle fünf Leuchttürme angeschaut.

Leuchttürme Fehmarn – Flügge im Südwesten

Leuchtturm Flügge auf Fehmarn
Leuchtturm Flügge

Der wahrscheinlich bekannteste der Leuchttürme Fehmarns ist der Leuchtturm Flügge in der südwestlichen Ecke der Insel. Schon 1872 stand hier ein 16 Meter hoher gelber Leuchtturm, um die Einfahrt in den Fehmarnsund zu schützen. 1914 wurde dann unmittelbar daneben der 37 Meter hohe heutige Leuchtturm gebaut. Er ist der höchste der Insel, und er sieht wirklich aus wie aus dem Bilderbuch. Das ist der Tatsache zu verdanken, dass er ab 2009 komplett renoviert wurde. Seit 2011 erstrahlt er wieder in seinem ursprünglichen Erscheinungsbild aus Backstein.

Das Tolle ist, dass Du ihn besichtigen kannst. 163 Stufen führen zu einer engen Aussichtsplattform, auf der es manchmal sehr stürmisch sein kann. Nicht wirklich was für Leute mit Höhenangst. Aber der Ausblick ist berauschend! Du musst allerdings etwa 1,5 Kilometer laufen, denn der Parkplatz ist ein gutes Stück entfernt. Hier kannst Du lustige Tretfahrzeuge mieten, wenn Dir das zu weit ist. Oder nimm einfach Dein Fahrrad. Das geht natürlich auch. Um den Leuchtturm herum ist ein nettes Gartenlokal für die Pause nach dem anstrengenden Aufstieg.

Leuchttürme Fehmarn – Marienleuchte im Nordosten

Der Leuchtturm Marienleuchte war 1832 Fehmarns allererster Leuchtturm. Benannt ist er nach der dänischen Königin Marie Sophie Frederikke. Sie war bei der Einweihung persönlich zu Gast. Die Insignien der Königin sind bis heute an der Fassade des Leuchtturms zu sehen. Damals war Fehmarn unter dänischer Herrschaft. Der Leuchtturm sollte dänische Schiffe vor den Untiefen an der Küste bei Puttgarden schützen. 1964 wurde ein wesentlich höherer, aber nicht besonders schöner Turm gebaut, der heute seinen Dienst tut.

Leuchtturm Marienleuchte auf Fehmarn
Leuchtturm Marienleuchte

Der alte Leuchtturm steht etwas abseits und ist leider nicht zugänglich. Aber ein Ausflug nach Marienleuchte lohnt wegen des sehr schönen Stücks Ostseeradweg, der aus südlicher Richtung dorthin führt. Kurz vor Marienleuchte sind tolle Badestrände. Ein sehr hübsches Stückchen Fehmarn, wie ich fand.

Leuchttürme Fehmarn – Staberhuk im Südosten

Der Leuchtturm Staberhuk steht an der Steilküste und wurde 1903 zunächst aus den für Leuchttürme recht üblichen gelben Backsteinen gebaut. Sie hielten allerdings der rauhen Witterung nicht sehr lange stand. Deshalb wurden sie später durch unempfindlichere rote Backsteine ersetzt. Deshalb ist dieser Leuchtturm ziemlich einzigartig. Mir gefiel er von allen am besten. Leider ist aber auch er nicht zugänglich.

Leuchtturm Staberhuk auf Fehmarn
Leuchtturm Staberhuk

Der Ostseeradweg führt nicht direkt dran vorbei, aber Du kannst eine Abzweigung nehmen und bis an das abgezäunte Gelände ranfahren. Um zu vernünftigen Fotos zu kommen, musst Du dann allerdings ein Stückchen drumherum laufen. Aber das ist ein sehr schöner kleiner Spaziergang bis unmittelbar zur Steilküste.

Küste beim Leuchtturm Staberhuk
Küste beim Leuchtturm Staberhuk

Übrigens stammt der obere Teil des Turms vom ehemaligen Leuchtturm von Helgoland. Berühmt wurde der Leuchtturm Staberhuk vor allem durch den Maler Ernst Ludwig Kirchner, der 1908 hier mit seiner Freundin, der Fotografin Emmi Frisch, einen Sommer verbrachte. In der Folgezeit kam er immer wieder nach Fehmarn und malte viel sehr bekannte Bilder auf der Insel. Unter anderem natürlich auch den Leuchtturm.

Leuchttürme Fehmarn – Westermarkelsdorf im Nordwesten

Leuchtturm Westermarkelsdorf auf Fehmarn
Leuchtturm Westermarkelsdorf

Nur knapp 18 Meter hoch ist der Leuchtturm Westermarkelsdorf. Als er 1881 in Betrieb genommen wurde, war er noch ein ganzes Stück kürzer, nämlich 10 Meter. Er schaut etwas schüchtern über den Deich, hinter dem er steht. Aber er ist bis heute ein guter Orientierungshelfer für die Schiffe, die in den Fehmarnbelt einfahren. Direkt an den Leuchtturm angebaut ist ein Wohnhaus. Und weil es auch bewohnt ist, müssen wir Touristen draußen bleiben. Aber der kleine Leuchtturm ist auch von außen nett anzuschauen, finde ich.

Leuchttürme Fehmarn – Strukkamphuk im Süden

Leuchtturm Strukkamphuk auf Fehmarn
Leuchtturm Strukkamphuk

Der Leuchtturm Strukkamphuk ist der kleinste Leuchtturm, den ich je gesehen habe, glaube ich. Es gibt auch einen sehr kurzen auf Hiddensee, aber ich schätze, dieser ist seinen sieben Metern inklusive Lampen drauf zumindest rekordverdächtig. Das heißt aber ganz und gar nicht, dass er unwichtig ist. Im Gegenteil. Er ist bis zum heutigen Tag eine wichtige Hilfe für alle Schiffe, die von Osten her in den Fehmarnsund einfahren. Auch dieser Leuchtturm ist bewohnt und nicht zugänglich. Ihn sich anzuschauen, ist aber trotzdem eine gute Idee. Denn er steht nahe dem Wahrzeichen Fehmarns, der Fehmarnsundbrücke. Von überall in der Gegend gibt es grandiose Ausblicke auf die Brücke. Am tollsten ist es aber auf der anderen Seite vom Örtchen Fehmarnsund direkt am Strand.

die Fehmarnsundbrücke, das Wahrzeichen von Fehmarn
Fehmarnsundbrücke
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3 Comments

  1. Hallo Renate,
    schön dir auf der Folge von Leuchttürmen zu folgen. Würde gleich gerne hinfahren und alles anschauen. Die Bilder sind wie immer von dir spitze! Werde deiner Seite treu sein, damit ich immer wieder in Urlaub gehe.
    Gruss
    Madeleine

    1. Hallo Madeleine,
      ich freu mich, von Dir zu lesen! Fehmarn ist wunderschön – ich war begeistert. Kann ich nur empfehlen. Vielleicht schreibe ich bei Gelegenheit nochmal was drüber.
      LG Renate

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