Berlin/Potsdam

Schloss Biesdorf am Stadtrand von Berlin

Renate Kraft

Renate Kraft

Kunst und Natur „für umme“

Schloss Biesdorf

Schloss Biesdorf am Stadtrand von Berlin ist vielleicht sowas wie ein „Hidden Gem“. Ziemlich unbekannt, aber auf jeden Fall einen Besuch wert. Ich liebe es, solche Orte zu entdecken. Und ich liebe es, Euch solche Orte vorzustellen. Schloss Biesdorf im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf liegt im tiefsten Osten verborgen. In dem hübschen kleinen Schloss gibt es wechselnde, sehr interessante Ausstellungen zu sehen. Der Eintritt ist frei. Und drumherum lädt ein schöner Park mit einer kleinen Freichlichtbühne zum Verweilen ein.

Hin und weg von Schloss Biesdorf

Obwohl Schloss Biesdorf richtig weit außerhalb vom Zentrum der Hauptstadt liegt, ist es bestens zu erreichen. Mit der S-Bahn S5 fährst Du aus der Stadtmitte weniger als eine halbe Stunde. An der Haltestelle Biesdorf hält außerdem auch die U-Bahnlinie 5. Von der Haltestelle aus betrittst Du unmittelbar den Park. Bis zum Schloss sind es auch nur ein paar Schritte.

Was geht ab in Schloss und Park?

So sieht das Schloss innen aus.

Im Schloss Biesdorf erwarten Dich Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst. Als ich da war, ging es vor allem um Fotografie. Da hatte ich natürlich Glück und habe mich mächtig gefreut. Es gibt aber Einzel- und Gruppenausstellungen aller möglichen Kunstrichtungen. Aktuelles erfährst Du auf der Webseite. Passend gibt es von Zeit zu Zeit diverse Veranstaltungen wie Künstlergespräche oder Performances, Workshops oder Führungen. Bei allem hier Gezeigten liegt der Fokus auf Kunst aus der ehemaligen DDR.

Um das Schloss herum liegt der wunderschöne Park, im englischen Stil gestaltet vom bekannten Landschaftsarchitekten Alfred Brodersen. Alte Bäume, ein Schlossteich, Wiesen, durch die sich geschwungene Pfade dahinziehen – das alles ist wirklich sehr entspannend nach ein paar Tagen im hektischen Berlin. Und mittendrin gibt’s die Biesdorfer Parkbühne, wo regelmäßig Open Air Konzerte oder andere Veranstaltungen stattfinden. Ich war am Wochenende nach Ostern da und hatte den tollen Park fast für mich alleine. Herrlich!

Geschichte von Schloss Biesdorf

Schloss und Park gehen zurück auf Pläne des Architekten Heino Schmieden. Gebaut wurde im spätklassizistischen Stil im Auftrag des Freiherren von Rüxleben ab 1867. Der Park wurde 1889 von anfangs 4 Hektar auf 15 Hektar erweitert. Lange Zeit lebte hier die Familie von Siemens. Ab 1920 war im Schloss eine Polizeidienststelle. Nicht übel, aber mir gefällt die Nutzung als Ausstellungsfläche doch deutlich besser.

Park von Schloss Biesdorf



Öffentlich zugänglich sind Schloss und Park seit 1927, nachdem die Stadt Berlin das Anwesen gekauft hatte. Ab 1933 folgte eine düstere Zeit, denn die Ortsgruppe der NSDAP zog ein. 1945 verbrannte das Schloss fast vollständig. Man vermutet, dass die Nazis die Brandstifter waren. Schon ein Jahr später reparierte die Rote Armee das Schloss. Ab 1954 diente es als Freizeitstätte, Dorfklub und Kreiskulturhaus. Seit 1979 steht es unter Denkmalschutz, und in der Folge wurde der Park originalgetreu wiederhergestellt. Ab 2013 wurden schließlich auch die Innenräume wieder richtig schön rekonstruiert, so wie wir sie heute vorfinden.

Schlosspark



Täglich zwischen 10 und 18, freitags zwischen 12 und 21 Uhr kannst Du Schloss Biesdorf besuchen. Dienstags ist geschlossen. Und wie gesagt, es ist „für umme“, eine echt tolle Sache. Im schicken Schlossambiente kannst Du übrigens auch Kaffee schlürfen und leckeren Kuchen essen. Das kostet natürlich ein bisschen was. Schloss Biesdorf ist ein richtig tolles Ausflugsziel. Viel Spaß!

Wenn Du in der Berliner Gegend unterwegs bist, dann fahr doch mal nach Werder an der Havel. Ein Träumchen!

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8 Comments

  1. Liebe Renate,

    vielen Dank für den tollen Tipp. Wir waren zwar schon öfter in Berlin, das Schloss Biesdorf aber kennen wir noch gar nicht. Vielleicht bei nächsten Besuch?

    Herzliche Grüße aus dem Lahntal,
    Jörg

    1. Lieber Jörg, sehr gerne. Nach Berlin kommt man ja immer mal (ich jedenfalls). Und dann macht so ein etwas außergewöhnlicher Ort zwischendurch mal Spaß. LG Renate

  2. Obwohl ich „ganz in der Nähe“ wohne, also besser gesagt im Bundesland drumrum, habe ich noch nie von diesem Schloss gehört! Schön ist es aber anzusehen! Vor allem das Foyer! Vielleicht schaue ich mal bei einer dern nächsten Ausstellungen vorbei! Danke für den Ausflugstipp!

    Liebe Grüße
    Jana

    1. Klasse was du uns immer vorstellst! ich mag auch kieber Orte, die weniger bekannt und entsprechend weniger überlaufen sind. Schade dass es so weit weg ist, sonst würde ich auch mal hinfahren. Aber die Fotoausstellung habe ich vermutlich verpasst?

      1. Ja, die hast Du leider verpasst. Aber wenn Du irgendwann in Berlin bist, gibt es bestimmt wieder was Interessantes zu sehen…

    2. Sehr gerne. Ja, es ist total unbekannt. Ich hab da in der Nähe gewohnt, als ich das letzte Mal in Berlin war. Da habe ich es zufällig entdeckt.

  3. Liebe Renate,

    obwohl ich schon in Potsdam war und auch mehrfach in Berlin, kannte ich das Schloss bis jetzt noch nicht. Schade einfach, da scheine ich echt etwas verpasst zu haben.
    Liebe Grüße
    Marie

    1. Ja, das Schloss ist tatsächlich ziemlich wenig bekannt. Genau aus diesem Grund wollte ich es vorstellen. Ich finde, es ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Mal was anderes…

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