Das Highlight des Bayrischen Waldes

Mit knapp 1.500 Metern ist der Große Arber kein Bergriese. Aber er ist die höchste Erhebung des Bayrischen Waldes. Um die prächtige Aussicht von oben zu genießen, musst Du nicht oder kaum klettern. Eine Seilbahn bringt Dich in gerade mal fünf Minuten dicht an den Gipfel heran. Und etwas unterhalb der Talstation lädt der sehr schöne Große Arbersee zu einem Spaziergang ein.

Großer Arber per Seilbahn

Die Talstation der Bergbahn zum Großen Arber ist spielend einfach über eine sehr gute Straße zu erreichen und liegt in der Nähe von Bodenmais. Parkplätze gibt es hier in Hülle und Fülle. Du musst allerdings vier Euro fürs Tagesticket berappen (Stand Juli 20124). Super dabei ist, dass Du mit demselben Ticket auch am Großen Arbersee nochmal parken kannst. Faire Sache. In den Sommerferien kann hier schonmal die Hölle los sein. Die Gondeln können stündlich bis zu 2.000 Gäste nach oben befördern. Die Fahrtkosten sind saisonabhängig und nicht ganz billig. Aber mit so etwa 20 Euro kommst Du rauf und wieder runter. Wahlweise kannst Du natürlich auch eine oder beide Strecken zu Fuß gehen. Die Wanderwege sind gut ausgebaut.

Zum kugeligen Gipfel

Nach kurzen fünf Minuten kommst Du an der Bergstation an. Man sieht an den riesigen Terrassen der Lokale hier, dass es wohl manchmal ganz schön voll sein kann. Ich hatte Glück, denn bei meinem Besuch war zwar Hochsommer, aber es war nicht das beste Wetter und ein ganz normaler Wochentag. Von der Bergstation zum Gipgel geht es ungefähr zehn Minuten steil bergauf. Wegen der tollen Aussichten und der schönen Blumen am Wegesrand merkst Du das aber kaum.

Übrigens ist der Gipfel mit dem Gipfelkreuz nur einer von gleich vier Gipfeln des Großen Arber. Dieser ist aber der, den Du von Weitem gut siehst. Das liegt an den beiden riesigen kugelförmigen Türmen, die hier seit 1982 stehen. Sie dienten der NATO zur Radarüberwachung des Luftraums des Warschauer Pakts. Die tschechische Grenze ist hier ganz nah. Aber das ist heute alles nur noch ein sichtbares Überbleibsel des Kalten Krieges.

Die Arber-Kapelle

In der Nähe des Gipfels kann man auch einen Blick auf die kleine Arberkapelle werfen. Hier findet alljährlich am vorletzten August-Sonntag die Arberwallfahrt statt. Dann gibt es eine zünftige Bergmesse mit Fahnen und Blasmusik. Am Arberschutzhaus unterhalb der Bergstation ist nach der Messe Tanz und Zwieseler Dampfbier angesagt. Klingt verlockend? Geht so, denn die Pilger laufen zu Fuß den Berg rauf. Meine Sache nicht.

Der Große Arbersee

Wohl aber hat es mir großen Spaß gemacht, den Großen Arbersee zu Fuß zu umrunden. Dieser wunderschöne See liegt auf knapp 1.000 Höhenmetern. Rundherum findest Du urwaldähnliche Baumbestände, denn die Wälder sind schwer zugänglich und blieben von der Holzwirtschaft weitgehend verschont. Ganz besonders am Westufer an der steilen Arberseewand.

Der Rundgang um den See ist nur etwa zwei Kilometer lang, aber wunderschön. Lass Dich vom riesigen Gasthaus mit Tretbootverleih nicht irritieren, denn das verläuft sich alles recht gut. Du hast nicht das Gefühl, Teil einer Massenveranstaltung zu sein. Besonders interessant: Teile der feuchten Uferwiesen haben sich irgendwann vom Ufer abgelöst und schwimmende Inseln gebildet, die heute wieder Kontakt zum Seegrund haben. So entstand eine außergewöhnliche Wasserlandschaft, die wirklich sehr sehenswert ist.

Such Dir für den Großen Arber möglichst einen Wochentag außerhalb der Schulferien aus. Dann kannst Du den Ausflug zur höchsten Erhebung des Bayrischen Waldes auf jeden Fall genießen.
Lust auf einen anderen See? Ganz woanders und auch ganz anders? Dann mach doch mal eine Tour nach Wolfsburg! Kann ich nur empfehlen.