Neuseeland, Südinsel

Invercargill Neuseeland – die besondere Stadt im tiefsten Süden

Renate Kraft

Renate Kraft

Invercargill Neuseeland ist in mehrfacher Hinsicht eine besondere Stadt. Eine Schönheit ist sie sicherlich nicht. Aber sie hat ihren eigenen Charakter. Den haben viele kleine neuseeländische Städte. Genau deshalb mag ich sie so und halte mich länger darin auf als wahrscheinlich die meisten Neuseeland-Touristen.

Megabreites Invercargill Neuseeland

In Invercargill sind die Straßen megabreit und streng im 90 Grad Winkel angeordnet. Mich hat das an eine Kleinstadt in den USA erinnert. Du rollst gemütlich mit dem Auto durch und hältst hier und da mal an. Parkplätze gibt’s wie Sand am Meer. Es gibt auch ein paar nette Kneipen, Cafés und Läden. Vieles ist hier aber auch am Bröckeln. Reich ist Invercargill Neuseeland sicher nicht. Aber interessant auf jeden Fall.

Es ist eine motorverrückte Stadt. Es gibt hier zum Beispiel eine Attraktion namens „Dig it“. Da können sich die Leute mit Baggern und ähnlichen motorisierten Ungetümen so richtig austoben. Es gibt hier auch diverse Rennen immer mal wieder. Auto- und Motarradmuseen sowieso. Ein ganz tolles ist das Richardson Transport World. Ein Unternehmer hat hier Unmengen von Trucks und anderen Fahrzeugen zusammengesammelt. Aber das ist eine eigene Geschichte wert, und ich schreibe darüber bei Gelegenheit einen Beitrag.

Fastest Indian – Legende aus Invercargill Neuseeland

Eine absolute Legende hier in Invercargill ist Burt Munro. Der Mann hat im sehr gesetzten Alter in den Salzwüsten von Utah mit einer hochfrisierten Indian diverse Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt. Hier wird er verehrt wie ein Popstar. Es gibt ein Denkmal, an dem stets frische Blumen stehen. Und er lächelt einen von diversen Fahnen an den Straßenrändern aus an. Seine Geschichte wurde 2005 mit Anthony Hopkins in der Hauptrolle verfilmt. „The World’s Fastest Indian“ heißt der Streifen, den ich mir unbedingt anschauen will, nachdem ich in Invercargill war.

Die Original-Indian und die aus dem Hollywood-Film kann man sich hier anschauen. Das ist noch keine wirkliche Sensation, denn das erwartet man ja irgendwie. Aber die Art der Präsentation ist so ziemlich das Skurrilste, was ich je gesehen habe. Denn das legendäre Schmuckstück steht mitten in einem riesigen Eisen- und Haushaltswarenladen namens EHayes. Mit anderen schmucken Motorrädern oder alten Motorteilen steht es mitten zwischen Rasenmähern, Bohrmaschinen und Kochtöpfen.

Du kannst reinspazieren und Dir das jederzeit kostenlos anschauen, wenn der Laden geöffnet ist. Und das tun viele Kiwis. Wie gesagt – Burt Munro ist eine echte Legende hier. Die Familie E. Hayes & Sons sind verrückte Sammler. Und sie lassen Dich ganz umsonst daran teilhaben. Eine wirklich tolle Sache. Denn viel Geld bringt das dem Laden wohl kaum. Wer sich für Burt Munro interessiert, kauft nicht unbedingt im Vorbeigehen einen Rasenmäher…

Abstecher zum Land’s End nach Bluff

Wenn man schon mal in Invercargill ist, dann fährt man fast automatisch auch noch die etwas über 20 Kilometer nach Bluff. Hier gibt es den Stirling Point, der als südlichster Punkt der Südinsel gefeiert wird. In Wirklichkeit gibt es in den Catlins einen Punkt, der noch ein bisschen südlicher liegt. Aber das ist egal. Hier am Stirling Point steht der typische Wegweiser zu allen möglichen Orten auf der Welt, wie er an so vielen Land’s End-Orten zu finden ist.

Aber Stirling Point ist eigentlich mehr ein Bluff, wie der Name des Ortes schon vermuten lassen könnte. Er hat nichts Reizvolles an sich, außer dass er eben am Ende der Straße liegt. Ich neige dazu, auf solche Land’s End Geschichten reinzufallen. In Cornwall letzten Sommer war es auch so. Na ja, hier hat das Parken wenigstens nichts gekostet… Absolut nicht zu vergleichen mit dem Cape Reinga, dem nördlichsten Punkt der Nordinsel. Da war ich voriges Jahr. Ein toller, fast magischer Ort.

Trotzdem lohnt der Abstecher nach Bluff wegen des Ausblicks vom Bluff Hill. Die steile Auffahrt wird bei klarem Wetter belohnt mit einer Aussicht nach Stewart Island, wohin von Bluff aus auch die Fähren starten. Der Ort ist außerdem berühmt für Tiefseeaustern. Wer’s mag, ist hier richtig. Ansonsten ist der Lack ein bisschen ab von Bluff.

Mit dem Auto auf den Strand

Zwei Dinge sollte man sich auf jeden Fall noch anschauen, wenn man in Ingvercargill Neuseeland ist. Zum einen ist das der wunderschöne große Queens Park mitten in der Stadt. Der ist so interessant, dass er mir einen eigenen Beitrag wert ist, den ich dann später veröffentliche. Zum anderen lohnt sich auf jeden Fall auch ein Abstecher zum kilometerlangen Oreti Beach. Ein schöner Sandstrand, der im  motorverrückten Ingvercargill Neuseeland natürlich mit dem Auto befahren werden darf. Achtung bei Mietwagen – das ist meist vertraglich ausgeschlossen.

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