Deutschland, Düsseldorf

Teekannen in Zons – eine Ausstellung, die sogar Biertrinker begeistert

Renate Kraft

Renate Kraft

In Zons am Rhein gibt’s zurzeit die Ausstellung „Noch alle Teekannen im Schrank?“. Bis zum 12. Januar kannst Du im Museum des wunderhübschen Städtchens am Rhein bestaunen, was Elke Koska, die Muse von HA Schult (das ist der mit dem Flügelauto), an skurrilen Kannen so zusammengesammelt hat. Ob Du vor oder nach dem Frühschoppen hingehst: Du wirst Dich prächtig amüsieren über die Sammlung von Teekannen in Zons. Ich selbst trinke (fast) keinen Tee. Als Heißgetränk bevorzuge ich Kaffee, ansonsten Bier. Aber das ist wurscht. Und die schrille Ausstellung ist nicht der einzige Grund, einen Ausflug nach Zons zu machen.

Per Fähre in die Rheinauen

Schon die Anreise ist etwas Besonderes, wenn Du die Fähre von der Urdenbacher Kämpe auf der Düsseldorfer Seite nimmst. An einem Wintermorgen gemächlich über den Rhein zu schippern, hat auf jeden Fall was. Und wenn Du ankommst, stellst Du am besten erst mal Dein Auto ab und machst einen Spaziergang durch die schönen Rheinauen. Ich finde sie im Winter besonders interessant, weil die kahlen Bäume und die grünen Wiesen einen reizvollen Kontrast bilden.

Irgendwann hast Du genug Winterluft in den Lungen. Dann trittst Du ein in das wunderhübsche, von Stadtmauern umgebene alte Zollstädtchen direkt am Fluss, den man von den Wachtürmen aus bestens im Blick hat. Hier kannst Du durch die Gässchen spazieren und Dich in einem der vielen schönen Cafés oder Restaurants gründlich aufwärmen. Trink doch ein Kännchen Tee! Bier tut’s natürlich auch.

Rundgang in Zons

Gestärkt setzt Du Deinen Rundgang fort und bewunderst vielleicht die 600 Jahre alte Windmühle mitten im Ort. Auch wenn Du nach Düsseldorf fast spucken kannst – hier bist Du schon so richtig am Niederrhein. Ich war ziemlich früh am Morgen in Zons. Das hat Vorteile, denn es ist fast leer. So hast Du die Rheinstraße mit den hübschen Wachtürmen und das ganze mittelalterliche Ambiente fast für Dich allein. Wenn die parkenden Autos nicht wären (es sind nicht viele, denn es gibt am Rhein einen riesigen Parkplatz), könnte man sich ein bisschen wie auf einer Zeitreise fühlen.

Irgendwann stehst Du vor dem Museum von Zons. Ich habe dort rein zufällig die tolle Teekannenausstellung entdeckt. Mir war kalt. Das warme Museum hat mich angelockt. Also rein. Zuerst fängt alles ganz harmlos an. Du kannst sehr hübsche alte Teekannen bewundern und erfährst eine Menge über diese Alltagsgegenstände. Wusstest Du zum Beispiel, dass die ersten Teekannen aus China im 17. Jahrhundert aus rot-braunem Steinzeug waren? Oder dass die bauchige Form der meisten Teekannen dazu dient, dass sich die Aromen optimal entfalten können? Oder kennst Du den Unterschied zwischen Krug und Kanne? Aus einem Krug kann man trinken (übrigens auch Bier), aus einer Kanne vielleicht auch, aber es würde vielleicht einen komischen Eindruck machen…

Dieser Teil der Ausstellung heißt „Volle Kanne“ und wäre auch alleine durchaus einen Besuch wert. Du siehst sehr kunstvolle oder sehr kuriose Exemplare und lernst sogar auch Kaffeekannen kennen. Danach weißt Du, dass die deshalb meist hoch und schlank sind, weil früher der Kaffee direkt darin gebrüht wurde. Um Kaffeesatz in der Tasse zu vermeiden, war diese Form am geeignetsten. Vorbei an einer sehr schön eingedeckten großen Kaffeetafel leitet Dich das Museum dann zu den skurrilen Kannen von Elke Koska weiter.

Teekannen in Zons

Etwa 200 Teekannen, alle ordnungsgemäß  ausgestattet mit Henkel und Tülle, warten in Glasvitrinen auf Dich. Abgesehen von diesen Dingen, die sich für eine Teekanne nun mal gehören, haben die knallbunten Exponate dann allerdings nur noch wenig gemeinsam. Elvis, ein Blumenkohl, eine Toilette oder ein Ozeandampfer – aus allem kann man Teekannen machen. Ich habe mich köstlich amüsiert über die skurrilen Kännchen. Und soweit ich das beobachten konnte, erging es den anderen Besuchern ebenso. Teekannen in Zons – mein Ausflugstipp für diese Jahreszeit.

Noch immer zu kalt? Wie wäre es dann mit einer Tour durch Europas größte Stahlküche?

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27 Comments

  1. Vielen Dank fürs Vorstellen – ich bin total begeistert von den Teekanne, denn genau solche Stücke haben es mit auch immer angetan. Die Blumenkohl Teekanne ist echt ein Hungucker.

    Liebste Grüße,
    Elisa

    1. Ein wirklich gelungener Text -Foto – Beitrag, der nicht nur das Museum näher bringt sondern auch die Stadt Zons. Vielen Dank. Die Teekannen finde ich außerordentlich spannend zu betrachten, nicht unbedingt alle schön aber doch unterhaltsam
      anzuschauen, liebe Grüße Bettina

  2. Ein wirklich gelungener Text -Foto – Beitrag, der nicht nur das Museum näher bringt sondern auch die Stadt Zons. Vielen Dank. Die Teekannen finde ich außerordentlich spannend zu betrachten, nicht unbedingt alle schön aber doch unterhaltsam
    anzuschauen, liebe Grüße Bettina

  3. Die Teekannen sind ja allerliebst. Ich habe eine Zeit lang ganz in der Nähe gewohnt und zwar in Evinghoven und da sind wir öfter mal in Zons spazieren gegangen. Ein wirklich zauberhafter Ort.
    Liebe Grüße
    Anja von Castlemaker.de

  4. Hi,
    ich als Teetrinkerin finde diese Teekannen ja wirklich Süß. 😀
    Der Rhein und damit auch Zons liegt nur sehr weit weg von mir ist es nur ein Museum oder gibt es die dort auch zu kaufen?
    Wollte aber eh auch mal in diese Richtung und so wie es aussieht gibt es da auch einiges zum fotografieren. 🙂
    Vielen lieben Dank für diesen schönen Tipp.

    LG Steffi

  5. Die Teekannen sind ja wirklich sehr skurril. Ich kann mir vorstellen, dass die Ausbildung wirklich sehr viel Spaß gemacht hat. Wäre bestimmt auch eine lustige Geschenkidee.

    Liebe Grüße
    Inka

    1. Ja, der Blumenkohl ist der Knaller in der Ausstellung. Ich glaube, die Kannen kann man alle ganz normal irgendwo kaufen. Das ist ja eine Sammlung. Aber finden muss man sie erstmal…
      LG Renate

  6. Oh die Blumenkohl-Teekanne ist meine 🙂 Die will ich auch haben! Ich liebe Blumenkohl! Ansonsten war mir Zons bis eben kein Begriff, danke fürs Vorstellen!

    Liebe Grüße
    Jana

  7. Liebe Renate,

    du weißt ja gar nicht, wie sehr ich mich über deinen Artikel gefreut habe. Zons kenne ich aus den Büchern von Catherine Shepherd. Bisher war ich da zwar noch nie, aber ich würde super gerne mal Zons einen Besuch abstatten. Daher habe ich mich sehr gefreut, endlich mal einen anderen Blick auf Zons werfen zu können. Und da ich Tee liebe, wären solche coolen Kannen auch was für mich 😀

    Liebe Grüße,
    Mo

    1. Liebe Mo,
      das ist ja mal ein guter Tipp. Die Bücher schaue ich mir mal an. Ist immer interessant, was zu lesen, wenn man den Schauplatz kennt, finde ich.
      LG Renate

  8. Liebe Renate,
    ich liebe Tee und Teekannen, da habe ich Deinen Beitrag mit großem Interesse gelesen. Ich muss mich immer beherrschen, wenn ich eine tolle oder witzige Teekanne entdecke, damit ich sie nicht kaufe. Man benutzt dann doch immer die Lieblingsteekanne und die anderen stehen nur herum. Zones kommt in Romanen von Catherine Shepherd (die ich gerne lese) vor, daher war der Ort mir ein Begriff.
    Alles Liebe
    Annette

    1. Liebe Annette,
      ja, von den Romanen hab ich schon durch einen anderen Kommentar erfahren. Muss ich mir unbedingt anschauen. An den Teekannen konnte ich mich freuen, ohne sie gleich kaufen zu wollen.:-)
      LG Renate

  9. Danke für den Freizeittyp. Für mich wäre ja eher die Kanne mit dem Rettungsring geeignet.

    Auch die Autorin, auf die hier in den Kommentaren genannte wurde, habe ich gleich mal gespeichert …

    Liebe Grüße
    Berit

  10. Für einen Teefan wie mich ist das eine super Sache! Die Stadt selbst sagt mir gar nichts, ich musste erstmal googeln wo das liegt. Schade, dass es die Ausstellung nicht in unserer Nähe gibt!
    Viele Grüße
    Wioleta

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