Deutschland, Düsseldorf

Insel Hombroich – Kunst und Natur pur an der Erft

Renate Kraft

Renate Kraft

Die Insel Hombroich südlich von Düsseldorf ist auf jeden Fall einen Ausflug wert. Ich war neulich an einem der letzten schönen, sonnigen Tage in diesem Herbst dort. Hier ganz in der Nähe habe ich die Langen Foundation besucht, ein 2004 erbautes Kunst- und Ausstellungshaus. Es liegt mitten auf einer ehemaligen NATO-Basis bei Neuss und hat mich schwer beeindruckt. Nicht zuletzt, weil mir die heutige Nutzung des Areals persönlich doch weit mehr zusagt als die frühere militärische.

Langen Foundation
Langen Foundation

Tolle Architektur – die Langen Foundation

Das tolle Gebäude der Langen Foundation hat ein japanischer Architekt namens Tadao Ando geplant. Mit seinem künstlich angelegten Teich ist es ein wirklicher Hingucker. Licht und Schatten im Inneren lassen die dort ausgestellten Kunstwerke wirklich bestens zur Geltung kommen. Das Museum ist die Heimat der umfangreichen Sammlung von Viktor und Marianne Langen. In den Räumlichkeiten werden regelmäßig Ausschnitte daraus in eindrucksvollem Rahmen präsentiert. Teil der Sammlung sind rund 350 Kunstwerke aus Japan vom 12. bis zum 20. Jahrhundert. Oder zum Beispiel 100 buddhistische Skulpturen aus Indien, Kambodscha und Thailand. Außerdem gibt es Beispiele  chinesischer, koreanischer, afrikanischer, ozeanischer, ägyptischer, alt-griechischer oder alt-persischer Kunst. Kurz gesagt ist hier vieles zu finden, was von sehr weit herkommt.

Als ich dort war, gab es eine Einzelausstellung des koreanischen Künstlers Park Seo-Bo und eine zweite seiner Landsfrau Minjung Kim. Beide sind wohl führende zeitgenössische Künstlerpersönlichkeiten ihres Landes und auch hierzulande den Menschen bekannt, die sich dafür interessieren. Ich konnte nicht viel damit anfangen, aber ich bin wohl auch ein ziemlicher Banause, was moderne Kunst angeht. Früher mal habe ich im Bonner Kunstmuseum als Aufsichtsperson gejobbt. Auch damals schon fehlte mir oft der Zugang zu den ausgestellten Werken. Ist auch egal, denn es machte mir große Freude, das tolle Gebäude von innen zu erkunden. Und die ausgestellten Werke passten wirklich toll hierher. Das immerhin habe ich verstanden.:-)

Entdeckungsreise auf der Raketenstation

Skulpturen bei Hombroich

Nur ein paar Schritte von der Langen Foundation entfernt kann man auf dem Gelände der ehemaligen Raketenstation spazieren gehen. Fotografieren ist hier leider verboten, obwohl es schon lange keine militärischen Geheimnisse mehr zu bewahren gibt. Seit 1990 ist die Basis geschlossen. Heute werden die Gebäude von Kreativen aus den Bereichen Kunst, Literatur oder Musik genutzt. Ein Rundgang hier macht auf jeden Fall viel Spaß, denn es gibt eine Menge interessanter Gebäude, Skulpturen und Perspektiven zu entdecken. Wirklich schade, dass man nicht fotografieren darf. Erst recht, weil auch Fotografen einen Teil des Geländes heute nutzen.

Skulpturenhalle

Erftauen auf der Insel Hombroich

Die eigentliche Insel Hombroich beherbergt ein weiteres bestimmt interessantes Museum. Das eigentliche Museumsgebäude habe ich allerdings wegen des absolut herrlichen Wetters an diesem Tag nur von außen gesehen. Aber dazu gehört auch ein riesiges Freiluftareal. Ich kann nur jedem empfehlen, hier einen ausgedehnten Spaziergang durch die wunderschönen Erftauen zu machen. Auf dem 21 Hektar großen Gelände wechseln sich begehbare Skulpturen und wunderbare ursprüngliche Natur ab. Paul Cézanne hat einmal gesagt, dass Kunst eine Harmonie parallel zur Natur ist. Das wurde auf dem 1987 eröffneten Areal eindrucksvoll umgesetzt.

Erftauen Insel Hombroich

Irgendwo im Nirgendwo bei Düsseldorf, zwischen Neuss und Kaarst, findet sich hier ein wirklich tolles Gebiet, auf dem man, jedenfalls an einem Wochentag, ganz in aller Ruhe auf eine spannende Entdeckungsreise gehen kann. Zu empfehlen ist auf jeden Fall eine Anreise mit dem Auto. Ich bin mit Bus und Bahn gefahren, und das war doch eine ziemliche Weltreise, die man sich vielleicht ersparen kann.

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8 Comments

  1. Von dieser Insel habe ich noch nie gehört, aber es scheint ja einige gute Museen und andere Örtlichkeiten dort zu geben. Wie toll. Bei deinem letzten Foto musste ich an Brüggen denken, liegt nicht weit entfernt und dort an der Schwalm sieht es teilweise genau so aus! Vielleicht plane ich das mal an meinem nächsten Besuch ein.

    1. Ja, ein Besuch lohnt sich. Ist auch nicht so überlaufen, weil es nicht so bekannt ist. Brüggen merke ich mir mal. Für nächste Frühjahr…

  2. Hallo Renate,
    von dieser Insel habe ich noch nie etwas gehört, sieht aber echt toll da aus. Bei Gemälden und Museen geht es mir wie Dir, ich schau gern, versteh nicht viel davon und denk mir, wird schon passen. Hin und wieder gibt es jedoch auch Bilder, die ich toll finde, da sieht man jedoch echt was drauf 🙂

    Schade, dass Du nicht fotografiere durftest, aber so bleibt es spannend, die Gegend mal zu besuchen. Die Landschaft sieht auf jeden Fall super aus und scheint einen guten Erholungsfaktor zu haben.

    LG Manja

    1. Hallo Manja,
      ja, moderne Kunst ist so ne Sache.:-) Außer bei Fotos stehe ich meist davor wie der Ochs vorm Berg. Aber stimmt – es gibt auch manchmal richtig tolle Bilder. Die mich direkt begeistern und für sich sprechen. Ohne dass ich ellenlange Erklärungen dazu lesen muss. Die Landschaft und die Architektur sind auf alle Fälle superschön dort.
      LG Renate

  3. Hallo, von dieser Insel habe ich noch nie gehört, obwohl ich eine Zeit lang ziemlich in der Nähe gewohnt habe. Danke für die tollen Einblicke.
    Liebe Grüße
    Anja von Castlemaker.de

  4. Ich musste gerade “ Insel Hombroich ” bei Google eingeben, da ich davon wirklich noch nie was gehört habe. Sieht nach einem tollen Ausflugsziel aus, auch wenn ich leider nichts von moderner Kunst verstehe. Aber anscheinen kann man sie sich ja trotzdem 🙂

    Vielen Dank für die schönen Eindrücke!

    Liebe Grüße
    Isa

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